Auf einem Fernsehbildschirm wird während einer Nachrichtensendung im Bahnhof von Seoul am Mittwoch über den Raketenstart Nordkoreas berichtet.

Foto: AP / Lee Jin-man

Pjöngjang/Seoul – Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs am Mittwoch von seiner Ostküste vier Marschflugkörper abgefeuert. Der Norden habe offenbar "erhebliche Fortschritte" bei der Verkleinerung von Atomsprengköpfen für taktische Lenkwaffensysteme gemacht, sagte der südkoreanische Verteidigungsminister Lee Jong-sup am Donnerstag vor dem Parlament.

"Ich sehe nicht, dass sie schon bereit sind für das, was Nordkorea kürzlich als taktische Lenkwaffen bezeichnet hat, aber wir prüfen die Möglichkeiten mit den USA", betonte Lee Jong-sup. Auf die Frage, ob Nordkoreas Nuklearwaffen kurz vor dem Einsatz stünden, sagte Lee, sie hätten ein "beträchtliches Niveau" erreicht.

Die Raketen wurden gegen 10.15 Uhr (Ortszeit, 0115 GMT) von der Provinz Süd-Hamgyong aus abgefeuert, wie das südkoreanische Militär mitteilte. Südkoreanische und amerikanische Streitkräfte halten derzeit umfangreiche gemeinsamen Übungen unter dem Namen "Freedom Shield 23" ab. Die Regierung in Pjöngjang betrachtet die Manöver als Vorbereitung auf eine Invasion des Nordens und hat ihre Raketenstarts seit Beginn der Übungen verstärkt. Vor drei Tagen hatte Nordkorea eine ballistische Rakete gezündet. (APA, 23.3.2023)