"Entrevías" geht auf Netflix in die zweite Runde.

Foto: Netflix

Ich bin müde, über Wasser zu bleiben, während alles untergeht", sagt Ezequiel auf seine Krücke gestützt – er wurde grün und blau geschlagen, nachdem ihn die Inspectora aus dem Knast geholt hat und er trickreich als Doppelagent versuchte, den Banden in Entrevías das Handwerk zu legen.

Er ist zynischer geworden – bleibt aber in die feurige Kolumbianerin Gladys verliebt. Nun, erhört wird er nicht wirklich, zumindest muss er aber nicht im Auto schlafen. Hat Tirso, der "Drecksack alter Schule" (Selbstbezeichnung), mehr Liebesglück? Jedenfalls hat er genug zu tun. Denn alles wallt auf, nicht nur die Pfeile Amors stecken im Fleisch. Nata hat sich den Drogenthron erobert und Nelson, den Sohn der anständig Aufstiegswilligen Gladys, geangelt, um ihn so richtig tief ins Bandenmilieu zu ziehen. Irene, Tirsos Enkelin, zeigt, wie enorm gut sie tanzen kann – hat aber andere gewaltige, lebensverändernde Themen. Aus dem Goldkäfig ihrer Mutter ist sie wieder zu Opa Tirso ins Problemviertel gezogen. Aber ihr, so wie allen hier, ist ein geradliniger Weg ins Glück verwehrt. Das Problemviertel Entrevías in Madrid sorgt mit Arbeitslosigkeit, Kriminalität, dem Kampf alter Spanier gegen junge Bandenlatinos dafür.

Original-Trailer zur zweiten Staffel von "Entrevías".
DigiCartaz

Dort hat Opa jetzt nicht nur gegen das schmutzige, sondern auch gegen das große Geld zu kämpfen: Ein ganz böser Baumagnat beginnt via Zwangsaufkauf mit der Gentrifizierung rund um Tirsos Geschäft und rund um Pepes Bar. Der Druck in allen Kochtöpfen steigt. Jimena, Tirsos geschiedene, alleinlebende Tochter, stürzt sich in ein gefährliches Abenteuer. Ezequiel ist etwas abgerockt. Aber die Episoden in Staffel zwei rockt er grandios. So muss Telenovela! (Karin Bauer, 24.3.2023)