Eher gruselig: ein sieben Monate altes Baby mit vollständigem Gebiss.

Foto: Twitter/Apricot Lennon

Gut gemeint ist nicht immer auch gut gemacht. Eine weitere Bestätigung für diese etablierte Weisheit liefert aktuell der koreanische Elektronikriese Samsung. Dort bemüht man sich schon lange, eigene Alternativen für diverse und meist von Google gelieferte Standard-Apps auf Smartphones anzubieten. Das freilich auch mit dem Hintergedanken, Nutzer zu den eigenen Cloudservices zu locken.

Eines der Projekte ist die Fotogalerie, die immer wieder um neue, automatisierte Features zur Bildverbesserung ergänzt wurde. Diese bringt auch eine "Photo Remaster"-Funktion mit sich, die insbesondere auch Aufnahmen von Menschen "optimieren" soll. Wer diese über Babyfotos laufen lässt, könnte allerdings eine gruselige Überraschung erleben.

Zähne statt Zahnfleisch

Wie "The Verge" auf Basis des Feedback eines Lesers berichtet, stattet das Tool offenbar in manchen Fällen Säuglinge mit Zähnen aus. Zwei Videos zeigen, wie sie das Zahnfleisch bzw. die Zunge eines wenige Monate alten Mädchens mit Kauwerkzeugen ersetzt. Diese sind nicht nur als Altersgründen deplatziert – das Milchgebiss ist erst im Alter von zwei bis drei Jahren vervollständigt –, sondern auch seltsam geformt.

"The Verge" konnte den Fehler nicht reproduzieren, auch bei einem schnellen Test des STANDARD mit zwei (KI-generierten) Fotos wurden im Rahmen des "Photo Remaster" keine Zähne generiert. Es liegt der Verdacht nahe, dass der Fehler insbesondere dann auftritt, wenn die Zunge oder das Zahnfleisch leicht zu sehen sind.

Was genau "Photo Remaster" tut, ob es einfache Algorithmen oder künstliche Intelligenz (KI) einsetzt, ist nicht bekannt. Gegenüber "The Verge" hat sich Samsung noch nicht zu dem Fehler geäußert. Erst zuletzt allerdings wurde das Unternehmen dafür kritisiert, für seine Mondaufnahmen den Erdtrabanten de facto zu "fälschen".

Für Nutzer der Samsung-Galerie-App besteht durch den Fehler kein akutes Problem. Die "Photo Remaster"-Funktion wird nicht automatisch ausgeführt und ist gänzlich optional zu nutzen. (gpi, 23.3.2023)