Drei Viertel aller Jugendlichen nutzen Instagram, über zwei Drittel Tiktok.

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Einmal im Jahr werden Österreichs Jugendliche zur Nutzung von Social Media befragt. Dabei zeigt sich, dass Instagram und Tiktok auf hohem Niveau schwächeln. Discord fliegt aus den Top sechs, während die Spontan-Foto-App Bereal neu hinzukommt. Die Studie zeigt aber auch, dass diese Netzwerke ein fixer Bestandteil im Leben junger Menschen sind.

Sofern man Whatsapp tatsächlich als Social Network bezeichnen möchte, dominiert es unter den Jugendlichen unangefochten. 96 Prozent der elf- bis 17-Jährigen im Land nutzen den Messengerdienst – 91 Prozent sogar täglich. Ähnlicher Beliebtheit erfreut sich Youtube, das von 94 Prozent aller Jugendlichen genutzt wird. Auf Platz drei in der Beliebtheitsskala folgt Instagram. Drei Viertel aller Jugendlichen haben die App aus dem Hause Meta auf dem Smartphone installiert, und 71 Prozent nutzen sie täglich. Jedoch schwächelt Instagram ein wenig und verlor im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozentpunkte.

Tiktok nur auf Platz fünf

Die "blecherne" Medaille gibt es für Snapchat, das aber mit 69 Prozent immer noch von mehr als zwei Dritteln aller Jugendlichen genutzt wird. Snapchat hat jedoch im Jahresvergleich mit plus neun Prozentpunkten den stärksten Zuwachs bei der täglichen Nutzung verzeichnet.

Die chinesische Video-App Tiktok landet auf dem fünften Platz mit 68 Prozent Nutzung. Aus den Top sechs herausgefallen ist die Chatplattform Discord, die im Jahresvergleich ganze zwölf Prozentpunkte ihrer jugendlichen Nutzerinnen und Nutzer verloren hat. Das dürfte laut den Studienautorinnen und -autoren am Ende der Pandemie liegen: Die App boomte in Zeiten von Lockdowns, nun würden sich die Jugendlichen wieder eher persönlich treffen.

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Dafür ist die digitale Pinnwand Pinterest neu in die Top sechs eingezogen. Der Messenger-Dienst Telegram verzeichnet sieben Prozentpunkte Rückgang und wird nur noch von 17 Prozent der Jugendlichen genutzt. Damit ist die Messaging-App aus den Top 14 gefallen.

Das erste Mal vertreten ist hingegen die Instant-Foto-Plattform Bereal, die rasch wächst und inzwischen von 18 Prozent der befragten Jugendlichen genutzt wird, davon bereits von 71 Prozent täglich. Bei Bereal geht es darum, sich abseits von Schönheitsfiltern zu präsentieren. Die App fordert ihre Nutzerinnen und Nutzer auf, zu einem zufällig gewählten Zeitpunkt ein Foto von sich zu posten. Das soll dazu führen, dass sich die Menschen besonders "echt" präsentieren.

Kritik an Verbreitung von Falschinformationen

"Die Studie zeigt einmal mehr, dass soziale Medien ein bedeutender Teil des Lebens junger Menschen sind. Gerade deswegen ist es uns wichtig, auch aufzuzeigen, dass soziale Medien nicht immer die Realität abbilden. Oftmals werden nur die Sonnenseiten des Lebens beleuchtet, aber auch die absichtliche Verbreitung von Falschinformationen nimmt ständig zu. Wir wirken dem entschieden entgegen und stellen gemeinsam mit Saferinternet.at ein umfassendes Servicepaket für Jugendliche, Eltern, Lehrer und Vereine bereit", sagt Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm bei der Präsentation der Ergebnisse am Donnerstag.

Große Geschlechterunterschiede

Der Jugend-Internet-Monitor 2023 zeigt auch auf, dass es weiterhin in vielen Bereichen große Nutzungsunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Pinterest ist weiterhin bei der weiblichen Zielgruppe (58 Prozent) deutlich beliebter als bei männlichen Jugendlichen (21 Prozent). Im Gegensatz dazu werden die aus dem Gaming-Bereich stammenden Plattformen Twitch (Mädchen: 13 Prozent, Buben: 38 Prozent) und Discord (Mädchen: 14 Prozent, Buben: 54 Prozent) von wesentlich mehr männlichen Jugendlichen genutzt. Auch das Bildforum Reddit (Mädchen: neun Prozent, Buben 30 Prozent) ist vor allem bei männlichen Jugendlichen beliebt. (red, 23.3.2023)