Domenico Tedesco bringt deutschen Humor in den belgischen Ernst.

Foto: IMAGO/Belga

Solna – Belgien hat am Freitag (20.45 Uhr) in Österreichs Fußball-EM-Qualifikationsgruppe F mit Schweden die erste Hürde vor sich. Dabei steht Domenico Tedesco in der ausverkauften Friends Arena in Solna vor seiner ersten Bewährungsprobe als Teamchef der "Roten Teufel". Die sind als Weltranglistenvierter nicht nur mit Blick auf das Ranking favorisiert, sie haben auch die drei Duelle in diesem Jahrtausend mit der Nummer 23 der Welt allesamt gewonnen.

Auf Bewerbsebene gab es sowohl bei der EM 2000 (2:1) als auch der EURO 2016 (1:0) in der Gruppenphase knappe Siege. Aussagekraft haben diese Partien aktuell aber keine mehr. Belgien ist darauf aus, nach dem bitteren Aus bei der WM in Katar schon nach der Gruppenphase schnell wieder positive Schlagzeilen zu liefern. Nicht mehr zur Verfügung hat Tedesco Offensivstar Eden Hazard und Abwehrroutinier Toby Alderweireld, die ihre Teamkarrieren beendet haben. Weitere ehemalige Stützen wie Dries Mertens und Axel Witsel wurden vom deutschen Nachfolger von Roberto Martinez nicht einberufen.

Unterschied

Der Spielstil wird ab sofort ein anderer sein, auch wenn sich die Leithammel mit Tormann Thibaut Courtois, Neo-Kapitän Kevin de Bruyne und Inter-Stürmer Romelu Lukaku nicht verändert haben. "Er ist ein Trainer, der seine Gegner gerne unter Druck setzt und sich Chancen erarbeitet, indem er den Ball weit vorne gewinnt. Das ist schon ein ziemlicher Unterschied zu Martinez", sagte Flügelspieler Leandro Trossard. Viel Dynamik im Spiel zu haben, sei für den Coach ein wichtiger Faktor. "Das haben wir schon in den Trainings gesehen. Alle sind sehr eifrig, sich zu zeigen, das kann uns als Team nur zugutekommen", verlautete der Arsenal-Akteur.

Southampton-Defensivspieler Romeo Lavia könnte sein Debüt geben. Bei den Schweden fehlen die beiden nicht fitten Rechtsverteidiger Emil Holm und Joel Andersson. Zudem gibt es mit Innenverteidiger Carl Starfelt und Mittelfeldspieler Isak Hien zusätzlich personelle Fragezeichen. Einsatzfähig ist hingegen der nach längerer Pause zurückkehrende 33-jährige defensive Mittelfeldspieler Albin Ekdal. Auch Stürmer-Oldie Zlatan Ibrahimovic könnte eine Rolle spielen, allerdings nur als Wechselspieler. "Die Idee ist, dass er reinkommt und auf dem Platz seinen Beitrag leistet, sonst hätte ich ihn nicht einberufen", sagte Schweden-Teamchef Janne Andersson.

Belgien bezeichnete der 60-Jährige als "Gruppenfavoriten". Trotzdem sei es das Ziel auch dank der Unterstützung von den Rängen gleich einmal Zählbares mitzunehmen. "Das positive Gefühl vom November-Lehrgang nehmen wir mit", so Andersson. Da konnten Mexiko (2:1) und Algerien (2:0) in Tests bezwungen werden. Sollte die Überraschung gelingen, wäre es der erste Erfolg über die Belgier seit 4. Oktober 1961, einem 2:0 in Brüssel. (APA, 23.3.2023)