Tausende kamen im Vorjahr über die USA nach Kanada.

Foto: CHRISTINNE MUSCHI / Reuters

Am inoffiziellen Grenzübergang Roxham Road konnten sie bis dato nicht zurückgeschoben werden.

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Mit der Einigung soll ein Schlupfloch geschlossen werden: Bis dato konnten Geflüchtete, die über einen inoffiziellen Grenzübergang von den USA nach Kanada gelangt waren, nicht im Rahmen eines bereits bestehenden Abkommens zurückgeschickt werden. Am Freitag wollen US-Präsident Joe Biden und Kanadas Premierminister Justin Trudeau in Ottawa einen Deal verkünden, der eben das ermöglicht.

Alleine im vergangenen Jahre nahmen fast 40.000 Migranten den Weg über den nicht offiziellen Grenzübergang Roxham Road zwischen dem US-Bundesstaat New York und der Provinz Quebec. Die Popularität dieses Weges steigt seit 2017, als Flüchtlinge und Migranten vor allem vor der rigorosen Abschiebepolitik des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in das nördliche Nachbarland flüchteten. Gleichzeitig zeichnete Premier Trudeau das Bild eines gastfreundlichen und hilfsbereiten Landes, das Menschen auf der Flucht einen sicheren Ort bietet.

Viele der Menschen, die über Roxham Road nach Kanada gelangen, stammen aus dem von einer Gewaltwelle erfassten Haiti oder Venezuela und Kolumbien.

Zusatz zu Abkommen

Der nun zu verkündende Deal ist ein Zusatz zum bereits bestehenden "2004 Safe Third Country Agreement" – einer Übereinkunft, die besagt, dass Geflüchtete in dem ersten sicheren Drittstaat einen Asylantrag stellen müssen, in den sie gelangen. Entweder Kanada oder die USA.

Teil der Übereinkunft ist auch ein kanadisches Flüchtlingsprogramm. Ottawa wird 15.000 Menschen, die vor Verfolgung und Gewalt in Lateinamerika flüchten, aufnehmen, wie Quellen aus der US-Regierung der BBC sagten. (bbl, 24.3.2023)