Der Framework-Laptop mit 16-Zoll-Display soll noch modularer werden als das kleinere Modell.

Foto: Framework

Seit mehr als einem Jahr ist der Framework-Laptop mittlerweile in Österreich erhältlich – und bietet Käuferinnen und Käufern die Möglichkeit, fast jedes Bauteil auszutauschen oder aufzurüsten. Übergeordnetes Ziel und Verkaufsargument des US-amerikanischen Start-ups ist die Reduzierung von Elektroschrott und Verbesserung von Kundenrechten. Ein Versprechen, das bei einer Keynote am Donnerstagabend erneut untermauert wurde.

Das 13-Zoll-Modell des Laptops, den auch der STANDARD testen konnte, ist künftig mit Intel-Prozessoren der 13. Generation erhältlich. Bestandskunden haben außerdem die Möglichkeit, vorhandene Geräte auf eigene Faust mit neuer Leistung aufzurüsten. Grund zur Freude gibt es außerdem für AMD-Fans. Ab sofort ist es möglich, Mainboards und Laptops mit Ryzen-Prozessoren der 7040-Serie vorzubestellen.

Neuer Akku, bessere Lautsprecher

Um die Nutzung des Laptops angenehmer zu gestalten, wurden außerdem eine Reihe kleinerer Komponenten erneuert. Ab sofort besteht die Wahl einer matten Displayoberfläche, die Spiegelungen reduzieren soll. Außerdem hat es das Unternehmen geschafft, die Akkukapazität von 51 auf 61 Wh zu steigern, ohne den Formfaktor zu verändern. Das Bauteil ist deshalb abwärtskompatibel und kann auch in älteren Modellen verbaut werden. Verbessert wurden auch die Displayscharniere (die nun größere Stabilität bieten sollen) und die Lautsprecher.

Die Computer können jetzt mit einem matten Display ausgestattet werden.
Foto: Framework

Leistungsstark und groß

Star der Show war allerdings eine gänzlich neue Ankündigung. Framework arbeitet an einem leistungsstarken 16-Zoll-Laptop, der noch modularer sein soll als das kleinere Modell. Bei diesem sollen nicht nur die Hauptplatine und sonstige Innereien austauschbar sein. Stattdessen plant das Unternehmen ein sogenanntes "Expansion Bay System", das die individuelle Aufrüstung der Grafikkarte ermöglichen soll. User sollen dadurch die Wahl zwischen dedizierten und On-Board-GPUs haben.

Damit das System auch zukünftige Generationen aufnehmen kann, hat Framework den Extension Bay so entworfen, dass er den Laptop sowohl in der Dicke als auch Tiefe erweitern kann. Das biete eine "enorme Designflexibilität, um auf Änderungen der mechanischen, thermischen und elektrischen Anforderungen an die GPUs von Generation zu Generation reagieren zu können", heißt es in einer Presseaussendung des Start-ups. Dank einer PCIe x8-Schnittstelle sei es außerdem mitunter möglich, eine SSD anzuschließen und den verfügbaren Speicher um bis zu 16 Terabyte zu erweitern.

Austausch im laufenden Betrieb

Dabei handelt es sich aber nur um einen Anwendungsfall, wie Framework betont. Alle Unterlagen zur besagten Schnittstelle sind open source und sollen Entwicklerinnen und Entwicklern ermöglichen, alle möglichen eigenen Module zu entwickeln. Seien es Kartenleser, Videoaufnahmegeräte, KI-Beschleuniger oder SDR-Funkgeräte.

In einem Youtube-Video zeigt Framework, wie der Umbau des größeren Laptop funktionieren soll.
Framework

An dieser Stelle hört die Modularität jedoch nicht auf. Der 16 Zoll große Laptop soll ein sogenanntes "Inpute Module System" erhalten, das den sofortigen Austausch von Tastatur, Trackpad und anderen Eingabegeräten ermöglichen soll. Grund dafür sei die ursprüngliche Überlegung gewesen, ob man ein Numbpad verbauen sollte oder nicht – was nun den Endkunden überlassen wird. Der Austausch von Input Modules soll im laufenden Betrieb möglich sein und unterschiedliche Tastaturformate oder andere Eingabemöglichkeiten unterstützen. Auch für die Input Module hat Framework bereits die Pläne auf Github veröffentlicht, um Entwicklerinnen frühzeitigen Zugriff zu gewähren.

Gleiches Preisniveau

Die neuen 13-Zoll-Geräte können ab sofort vorbestellt werden. Zur Wahl stehen eine DIY-Edition, bei der man die finale Monate übernehmen muss, und ein fertiger Laptop. Erstere kostet sowohl mit Intel- als auch AMD-Prozessor mindestens 979 Euro, letztere 1.199 Euro. Will man auf einen Ryzen 7 upgraden, 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512GB Speicher, fallen 1.669 Euro an. Denselben Preis verlangt das Unternehmen für die Konfiguration mit Intels i7-Prozessor. Vorbestellungen können bis zur Auslieferung jederzeit storniert werden, man muss nur eine Anzahlung von 100 Euro leisten.

Ein genauer Releasetermin für das 16-Zoll-Modell ist noch nicht bekannt. Framework spricht allerdings von einem Release 2023. Es ist davon auszugehen, dass es erst Ende des Jahres soweit sein wird. (mick, 24.3.2023)