Der Pfeil zeigt auf das im Februar entdeckte Flugobjekt.
Foto: Gianluca Masi / Virtual Telescope Project / AP

Hinaufschauen ist am Samstagabend angesagt – vorausgesetzt, man besitzt ein Fernglas oder Teleskop. In nur 168.000 Kilometern Höhe passiert ein Asteroid die Erde, wie die europäische Weltraumorganisation Esa mitteilte. Der Mond ist ungefähr doppelt so weit entfernt. Ein seltenes Ereignis, das nur etwa einmal in zehn Jahren stattfinde, heißt es vonseiten der US-Weltraumagentur Nasa. Eine Gefahr soll von dem Vorbeiflug allerdings nicht ausgehen.

Der Asteroid mit dem Namen "2023 DZ2" ist ungefähr 40 bis 100 Meter groß. Erst Ende Februar wurde er mithilfe des Isaac-Newton-Teleskops, das auf der kanarischen Insel La Palma steht, entdeckt und von rumänischen Astronomen identifiziert. Es handelt sich um den größten Asteroiden, der seit 2019 so nah an der Erde vorbeifliegt.

Erst wird "2023 DZ2" am Samstag den Mond in mehr als 500.000 Kilometern Abstand passieren und sich anschließend der Erde nähern. Dabei kommt er auf ein Tempo von rund 28.000 Kilometer pro Stunde, wie Fachleute berechneten.

Doch kein Einschlag

Zunächst zogen Fachleute einen Einschlag im Jahr 2026 in Betracht, zumindest mit einem Impaktrisiko von 1 zu 430. Würde er einschlagen, könnte er größenmäßig eine ganze Stadt auslöschen. Schätzungen zufolge hätte er eine Luftexplosion in der oberen Atmosphäre produzieren können, die etwa 4,5 Megatonnen TNT-Sprengstoff entspräche – oder 214 Atombomben wie jene, die 1945 von den USA auf die japanische Stadt Nagasaki abgeworfen wurde.

Doch auch diese Gefahr ist vom Tisch: "Es besteht keine Chance, dass dieser 'Stadtkiller' die Erde trifft, aber seine Annäherung bietet eine großartige Gelegenheit für Beobachtungen", sagte der Leiter der Esa-Abteilung für Planetenverteidigung, Richard Moissl. Neuen Simulationen zufolge wird "2023 DZ2" nochmals am 3. April 2026 vorbeischauen, ist dann aber wahrscheinlich mindestens drei Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Das "Virtual Telescope Project" will das Ereignis am Samstagabend live übertragen. (sic, 24.3.2023)