Huawei investiert derzeit Milliarden, um sich von Importen unabhängig zu machen. Dabei muss man noch in Kauf nehmen, technisch nicht auf dem aktuellsten Stand zu sein.

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Als Reaktion auf das US-Embargo für Chip-Exporte treibt China die Entwicklung von Halbleitern im eigenen Land voran. Der Technologie-Konzern Huawei habe eine sogenannte EDA-Software entwickelt, um Halbleiter in 14-Nanometer-Technologie zu entwerfen, zitierte das chinesische Finanzmagazin "Caijing" am Freitag aus einer Rede eines hochrangigen Managers. Umfangreiche Tests würden im Laufe des Jahres beginnen. Huawei war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Bei Computerchips wird die Größe der Transistoren in Nanometern gemessen. Je kleiner dieser Wert, desto leistungsfähiger ist ein Prozessor, weil mehr Transistoren auf die gleiche Fläche passen. 14-Nanometer-Halbleiter tauchten erstmals Mitte der 2010er-Jahre in Smartphones auf und liegen zwei bis drei Generationen hinter aktueller Spitzentechnologie. Der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC produziert im einstelligen Nanometer-Bereich.

Der Markt für EDA-Software wird derzeit von drei US-Firmen beherrscht – der Siemens-Tochter Mentor Graphics, Cadence Design und Synopsys. Diese dürfen wegen des US-Embargos ihre Produkte nicht mehr in die Volksrepublik liefern. In China gibt es auch einige Anbieter, die aber von Experten im internationalen Vergleich als nicht wettbewerbsfähig betrachtet werden.

Huawei ist besonders stark von den US-Sanktionen betroffen. So brach der Absatz der Smartphones des Konzerns nach Verkündung des US-Banns ein. Das Unternehmen investiert daher Milliarden, um sich unabhängiger von ausländischen Importen zu machen. Nach eigenen Aussagen wurden in den vergangenen Jahren Tausende Zuliefer-Teile durch chinesische Produkte ersetzt. (APA, 24.3.2023)