In Bremerhaven, dem größten Automobilumschlaghafen Europas spielt der neue "Tatort" am Sonntag um 20.15 Uhr, auf ORF 2 und in der ARD. Dort wird auf einem der Verladeterminals eine Leiche gefunden. Das Bremer Ermittler-Team nimmt mit Liv Moormann und Linda Selb und mit Hilfe des Bremerhavener Kollegen Robert Petersen die Ermittlungen auf. Dabei stoßen sie auf die Autotuner Marie, Gheorghe und Oleg. Sie lassen öfter heimlich einen Wagen für nächtliche Rennen mitgehen. In einer verhängnisvollen Nacht entpuppt sich das Fahrzeug als ganz besonders brisant. Liv Moormann ist schnell mittendrin in der Auto-Tuning-Szene – und als waschechte Bremerhavenerin sieht sie sich mit alten Freunden und der Familie konfrontiert.

Foto: ORF/Radio Bremen/Jörg Landsberg

"Damit startet eine Kette von Ereignissen, die die Ermittler Linda Selb (Luise Wolfram) und Robert Petersen (Patrick Güldenberg) auf falsche Fährten bringen und ihre Kollegin Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) in familiäre Abgründe stoßen", analysiert Irene Brickner im STANDARD. "Schlimmer noch trifft es die jungen Autoraser, die im Verlauf dieses wenig klimaschutzaffinen Krimis zunehmend Schuld auf sich laden. Rein filmisch jedoch lohnen sich die aufwendigen Stuntszenen. Wer gerne röhrende Wagen bei wagemutigen Verfolgungsjagden erlebt, ist hier gut bedient."

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"Jasna Fritzi Bauer verkörpert diese Zerrissenheit zwischen Abstoßung und Anziehung glaubhaft", schreibt Torsten Wahl in der "Berliner Zeitung". Weiters könne "Luisa Böse als Halbschwester überzeugen. Eine Parallelmontage, bei der Liv durch eine Kartbahn rast und Marie durch den Hafen düst, zeigt, wie die beiden Schwestern beinahe aus der Kurve fliegen. Die hart geschnittenen Szenen gehören zu den interessanteren Momenten – die Hintergründe des Autohandels bleiben eine Randerzählung, und Livs Kollegin Linda dreht diesmal eine Extrarunde in Brüssel."

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"Nicht gelungen", urteilt Christian Buß auf spiegel.de über die Folge von Regisseur und Co-Autor Sebastian Ko: "Die Schwächen des Films fallen auch deshalb so auf, weil ausgerechnet beim Bremer ,Tatort' schon einmal eine extrem starke Version eines Hot-Rod-Movies entwickelt worden war: In der Folge ,Nachtsicht' aus dem Jahr 2017 sorgte ein hochgerüsteter Hybridwagen, eine Waffe aus Gummi, Stahl und Elektronik, auf nächtlicher Straße für schrägen Lustgewinn. Im neuen ,Tatort' aber fehlt der Blick auf virtuose Tuningmaßnahmen, der in Auto-Thrillern stets zentral ist."

Und, wie sahen Sie den neuen "Tatort"? (red, 2.4.2023)

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