Die Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage von Mpreis in Tirol.

Foto: MPreis

So viel Wasser gibt es gar nicht, als dass auch nur annähernd alle Pläne, die zum Einsatz von Wasserstoff gewälzt werden, verwirklicht werden könnten. Dazu gehört die von Teilen der Autoindustrie am Köcheln gehaltene Vorstellung, der breitflächige Einsatz von Wasserstoff im Pkw sei möglich und auch gut. Weder das eine noch das andere ist aber bei genauerem Hinsehen der Fall.

Mehr Bedarf, mehr grüner Strom

Um H2O in Wasserstoff- und Sauerstoffmoleküle zu spalten, ist elektrischer Strom notwendig. Damit das Ganze klimaneutral abläuft, kann nur solcher verwendet werden, der mittels Sonne, Wind, Biomasse oder Wasserkraft erzeugt wird, also erneuerbar ist. Je größer der Bedarf an Wasserstoff, desto mehr grüner Strom muss dafür zur Verfügung stehen. Erneuerbare Energien sind aber beschränkt und nicht beliebig ausbaubar. Dazu kommen Verluste, wie sie bei jeder Umwandlung von einer Energieform in eine andere auftreten.

Stoff für die Masse

Deshalb ist es sinnvoll, wenn der wertvolle Wasserstoff primär jenen zur Verfügung stehen soll, die keine Alternative haben. Um Roheisen zu gewinnen, wird bei der Stahlherstellung Kohle benutzt, um den Sauerstoff aus dem Eisenerz zu entfernen. Künftig soll das mit Wasserstoff geschehen. Flugzeuge, Tanker und Schwer-Lkws mit einem Satz Batterien? Wohl eher nicht. Ein Pkw, mit Strom betrieben, ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, wenn man an das mühsame Laden denkt. Aber Wasserstoff für die Masse, das ist und bleibt wohl Illusion. (Günther Strobl, 27.3.2023)