Das Radiosymphonieorchester am 23. März im Wiener Musikverein mit Dirigentin Marin Alsop und Pianist Igor Levit.

Foto: Dieter Nagl

Zu den erfreulichen News der letzten Woche gehörte das Bekenntnis der Regierung zum Erhalt des ORF-Radio-Symphonieorchesters (RSO). Damit scheint die angedachte Einsparung des RSO vom Tisch. Es stellt sich jedoch die Frage, wie das Versprechen finanziert werden soll, wo doch ORF-Chef Roland Weißmann bekundet hat, für das Orchester kein Geld mehr lockermachen zu können. Wenn es nach Kunststaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) geht, wird er es zumindest teilweise finden müssen. Mayer plädiert für eine gesetzliche Verankerung des RSO (wohl im ORF-Gesetz), damit dessen Zukunft nicht periodisch zur Diskussion gestellt wird.

Hohe Kosten durch Ausgliederung

Tatsächlich hat die Einbindung des Orchesters in die ORF-Infrastruktur Vorteile. Das RSO liefert Inhalte, und der ORF profitiert imagemäßig vom Ruf als Szeneförderer, der seinem Kulturauftrag nachkommt. Umgekehrt sind Probenräume, PR und Marketing Bereiche, die dem Orchester finanziell erspart bleiben. Eine Ausgliederung würde die Kosten für das Orchester also erhöhen. Andererseits könnte eine vollständige Ausgliederung, welche der Bund finanziell tragen müsste, die Diskussion um die Existenz ebenfalls beenden.

Verbleib oder Abtrennung

Ob ORF-Verbleib, Auslagerung in eine ORF-Tochtergesellschaft samt Mischfinanzierung oder die vollständige Abtrennung vom ORF: Hauptsache, es gibt eine Lösung – und zwar bald. Die Tücke liegt im Detail, und keine Koalition hält ewig. (Ljubiša Tošić, 26.3.2023)