Zuletzt wurde die Einlagensicherung im Fall der ehemaligen Sberbank Europe aktiv.

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Wenn Banken untergehen, müssen vor allem Investorinnen und Investoren um ihr Geld fürchten. Kunden sind besser dran: Sparanlagen und Konten werden über die Einlagensicherung geschützt. In Österreich gab es zuletzt mehrere Fälle.

Frage: Wie funktioniert die Einlagensicherung?

Antwort: Banken mit einer aufrechten Konzession müssen in einen Fonds einzahlen. Die Einlagensicherung wird so von der Branche selbst finanziert. Schlittert eine Bank in eine Krise, tritt der Sicherungsfall ein. Geschützt sind Kundinnen und Kunden, die ihr Geld auf Konten oder Sparbücher gelegt haben.

Frage: Wie kommen Betroffene zu ihrem Vermögen?

Antwort: Die Einlagen werden innerhalb von sieben Tagen nach Eintritt des Sicherungsfalls erstattet. Anlegerinnen und Anleger müssen dafür keinen eigenen Antrag stellen. Sie werden über das Auszahlungsprozedere informiert und geben ein Ersatzkonto an. Die Einlagensicherung kann sich die ausgezahlten Gelder später von der Bank zurückholen. Wenn bei einer Insolvenz zu wenig Vermögen übrig ist, hat die Einlagensicherung Vorrang gegenüber anderen Gläubigern.

Frage: Welche Beträge schützt die Einlagensicherung?

Antwort: Die Einlagensicherung schützt Spar- und Kontoguthaben bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 Euro. Diese Höchstgrenze gilt pro Person und Bank. Haben mehrere Personen ein gemeinsames Konto, kann der Höchstbetrag also überschritten werden, erklärt Georg Diwok, Rechtsanwalt bei Baker McKenzie. Dasselbe gilt, wenn eine Person mehrere Konten bei unterschiedlichen Banken hat, die gleichzeitig den Geschäftsbetrieb einstellen. In Einzelfällen sind pro Person und Bank auch höhere Guthaben bis zu 500.000 Euro gesichert.

Frage: Wann ist das der Fall?

Antwort: Wenn der Kontostand aufgrund eines Ereignisses in den letzten zwölf Monaten deutlich höher als normal ist. Das gilt etwa bei Wohnungsverkäufen, Erbschaften, Gelder aus einer Versicherung, der Gewährung einer Aussteuer oder für Pensionsvorsorgen.

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Frage: Wie sichert man sein Vermögen am besten ab?

Antwort: Wer Einlagen in der Höhe von mehr als 100.000 Euro hat, sollte sie auf mehrere unterschiedliche Banken verteilen, sagt Diwok. Eine Möglichkeit, das Geld zu sichern, können auch Wertpapiere sein.

Frage: Warum das?

Antwort: Wer Wertpapiere in einem Bankdepot verwahrt, bleibt Eigentümer dieser Papiere. Im Fall einer Bankeninsolvenz werden diese Vermögenswerte daher nicht Teil der Insolvenzmasse, sondern können auf das Depot einer anderen Bank übertragen werden, erklärt Diwok. Gibt die Bank die Wertpapiere pflichtwidrig nicht zurück, springt die Sicherung ein – jedoch nur bis zu einem Betrag von 20.000 Euro.

Frage: Was passiert mit Kryptovermögen?

Antwort: Kryptobörsen sind für gewöhnlich nicht Teil der Einlagensicherung. Wer sein Kryptovermögen auf einem eigenen Wallet hat, ist geschützt. Bleiben die Werte in Depots der jeweiligen Kryptobörse, liegt es am jeweiligen Vertrag, ob das Vermögen ausgesondert werden kann oder im Fall einer Insolvenz in die Konkursmasse fällt. (Jakob Pflügl, 28.3.2023)