Apples Headset würde unter anderem mit Oculus konkurrieren.

Foto: IMAGO / Guillermo Gutierrez

Während sich die Gerüchte über ein Mixed-Reality-Headset von Apple schon seit Monaten überschlagen, fehlt es weiterhin an offiziellen Informationen vom iPhone-Hersteller selbst. Nach mehrfacher Verschiebung soll das voraussichtlich 3.000 Dollar teure Gerät noch heuer das Licht der Welt erblicken. Es sind aber nicht alle überzeugt davon, dass dem Konzern damit sein nächster Durchbruch bevorsteht. Apple-Mitarbeitende zweifeln am Erfolgspotenzial des Headsets – und befürchten, dass es noch nicht bereit für die Veröffentlichung ist, berichtet "The Verge" unter Berufung auf die "New York Times".

Die Öffentlichkeit soll das Mixed-Reality-Headset im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni zu sehen bekommen, die tatsächliche Auslieferung wird aber erst für Ende des Jahres erwartet. Grund für die wiederholten Verzögerungen sind Analysten zufolge Hürden bei der Entwicklung eines eigenen Betriebssystems mit dem Namen "xrOS".

Interne Keynote

Darauf, dass es bald so weit sein dürfte, deutet auch eine interne Präsentation im Steve Jobs Theater in Cupertino hin. Laut Bloomberg-Reporter Mark Gurman wurden vergangene Woche die 100 wichtigsten Apple-Managerinnen und -Manager eingeladen, um erste Einblicke in das Projekt zu erlangen. Der Jubel soll sich laut "New York Times" jedoch in Grenzen halten. Es gebe Bedenken wegen des hohen Preises, der begrenzten Anwendungsfälle und wegen des unerprobten Markts.

Tatsächlich sollen die Zweifel laut dem Bericht so groß sein, dass mehrere Mitarbeitende das Projekt verlassen haben. Es sei zudem die Frage aufgekommen, ob es sich beim Headset "um eine Lösung auf der Suche nach einem Problem" handle. Bei iPod und iPhone sei noch klar gewesen, warum Kundinnen und Kunden diese kaufen sollen. Eine weitere Verschiebung des Launchs ist laut "NYT" trotzdem unwahrscheinlich, die Produktion sei schon im Gange.

Starke Hardware

Auf der Hardwareseite soll das Mixed-Reality-Headset von einem M2-Prozessor angetrieben werden und mit zwei OLED-Displays mit 4K-Auflösung ausgestattet sein. Dank einer Reihe von außenliegenden Kameras und innenliegenden Sensoren soll die Bedienung ohne Controller möglich sein. Anhand der Analyse von Augenbewegungen soll man bestimmte Elemente ansehen und auswählen können, durch Gestensteuerung können bestimmte Aktivitäten dann ausgeführt werden, heißt es in Berichten.

Da es sich um ein Mixed-Reality-Headset handelt, wird man die Möglichkeit haben, zwischen Virtual Reality und Augmented Reality zu wechseln. Die Modi sollen mithilfe einer digitalen Krone ausgewählt werden, wie man sie bereits von der Apple Watch und den Airpods Max kennt.

Software-Features

Zum Launch wird Apple offenbar eine eigene Version des Videocall-Dienstes Facetime liefern, die den Körper von Userinnen und Usern des Headsets lebensecht rendern soll. Ziel sei es, das Gefühl zu vermitteln, dass man sich gemeinsam in einem Raum befindet. Geplant sei außerdem eine Anpassung von Apple-TV+-Inhalten und Produktivitäts-Apps wie Mail, Safari, Fotos und dem Kalender. Sollte das Produkt erfolgreich sein, dürfte schon 2024 oder 2025 eine billigere Version erscheinen, die sich mit einem Preis von 1.500 Dollar an die breite Masse richten soll. (mick, 27.3.2023)