Darf in Burkina Faso nicht mehr auf Sendung gehen: France 24.

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Ouagadougou – Die regierende Militärjunta in Burkina Faso hat nach einem Interview mit einem hochrangigen Islamisten im französischen Auslandssender France 24 die Ausstrahlung des Senders im Land verboten. France 24 habe durch das Gespräch mit dem Chef der Islamistengruppe Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI) "terroristischen Taten einen Legitimationsraum geboten", erklärte die Junta am Montag.

Das Verbot "im Namen des übergeordneten Interesses der Nation" gelte "auf unbestimmte Zeit", hieß es. Das Signal von France 24 wurde am Montag gegen 09.00 Uhr (Ortszeit, 11.00 Uhr MESZ) unterbrochen, wie AFP-Journalisten berichteten.

France 24 hatte am 6. März schriftliche Antworten des AQMI-Chefs Abu Obeida Yussef al-Annabi auf Fragen des Journalisten und Jihad-Experten Wassim Nasr veröffentlicht.

"Einschüchterungsbotschaft"

Die Behörden in Ouagadougou hatten bereits Anfang Dezember den Radiosender Radio France Internationale (RFI) verboten, der wie France 24 zur Mediengruppe France Médias Monde gehört. RFI wurde vorgeworfen, eine "Einschüchterungsbotschaft" eines "Terroristenführers" verbreitet zu haben. Beide Sender sind im frankophonen Afrika sehr beliebt.

Die Junta kündigte an, weiter "die grundlegenden Interessen unseres Volkes gegen jeden zu verteidigen, der als Lautsprecher für Terrorakte und die spaltende Hassrede dieser bewaffneten Gruppen wirkt".

Seit 2015 gibt es in Burkina Faso regelmäßig bewaffnete Angriffe von jihadistischen Gruppen, die zum Teil mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zusammenarbeiten. Tausende Zivilisten und Sicherheitskräfte wurden bei den Kämpfen getötet, zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Seit September wird das westafrikanische Land von einer durch einen Putsch an die Macht gelangten Militärjunta regiert. (APA, AFP, 27.3.2023)