Feyenoord-Fans hinterließen bereits einmal eine Spur der Verwüstung in Rom.

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Trotz der Furcht vor Krawallen wie rund um das Champions-League-Spiel des deutschen Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt bei der SSC Neapel werden Fans von Feyenoord Rotterdam offenbar zum Europa-League-Viertelfinale bei der AS Rom reisen dürfen. Wie die Gazzetta dello Sport am Mittwoch berichtete, will das italienische Innenministerium der Bitte des römischen Bürgermeisters Roberto Gualtieri um ein Ticket-Verbot für niederländische Fans nicht nachkommen. Dies geschehe demnach auf Druck der Europäischen Fußball-Union (UEFA).

Für das Rückspiel am 20. April werden laut Gazzetta dello Sport rund 3500 Rotterdam-Anhänger in Rom erwartet. "Ich habe den Minister gebeten, die Möglichkeit eines Reiseverbots für Feyenoord-Fans zu prüfen und eine sehr harte Haltung einzunehmen, um die Stadt Rom zu schützen", hatte Bürgermeister Gualtieri erst kürzlich berichtet.

In der EL-Gruppenphase zogen die Feyenoord-Fans im Zuge des Spiels bei Sturm Graz eine Spur der Verwüstung durch die Stadt und den Gästesektor im Stadion. Videos von den Aufräumarbeiten im Stadion nach dem Match zeigten völlig zerstörte WC-Anlagen mit zertrümmerten oder komplett weggerissenen Toiletten und Pissoirs. Die Keramik wurde offenbar in den Räumlichkeiten, teils aber auch außerhalb am Boden zerschmettert, Türen dürften über Geländer mehrere Meter weit hinuntergeworfen worden sein. Mehrere Fans und Polizistinnen und Polizisten wurden beim Abstrom der Anhänger nach Spielende verletzt.

Einige hundert Feyenoord-Fans hatten auch im Februar 2015 vor dem Europa-League-Spiel gegen die Roma randaliert. Der Schaden betrug Zehntausende Euro. Der berühmte Barcaccia-Brunnen vor der Spanischen Treppe wurde beschädigt. Sechs niederländische Hooligans wurden zu Haftstrafen von bis zu vier Jahren verurteilt.

Vor dem Frankfurter Spiel in Neapel hatten die italienischen Behörden den Ticketverkauf an Personen mit dem Wohnsitz Frankfurt/Main verboten, dennoch reisten Eintracht-Fans an und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei und Napoli-Anhängern. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte auf den Ausschluss der Frankfurter Fans mit Unverständnis reagiert und die Entscheidung der Behörden in einem ZDF-Interview als "absolut nicht korrekt" bezeichnet. (sid, red, 29.3.2023)