Erscheint nur noch drei Monate fix: "Zackzack" am Mittwoch.

Foto: Zackzack.at

Wien – Es wird ernst für das von Peter Pilz gegründete Onlinemedium "Zackzack": "Wir haben noch drei Monate Zeit, für eine solide Finanzierung zu sorgen, sonst können wir nicht mehr weitermachen", sagte Pilz im Gespräch mit dem STANDARD. Mittwochnachmittag veröffentlichte "Zackzack" einen Spendenaufruf. Mit Beiträgen von Userinnen und Usern will das Medium sein Erscheinen finanzieren.

70.000 Euro im Monat

  • Update: "Zackzack" brauche rund 70.000 Euro im Monat, inklusive Investionen und Sonderzahlungen rund eine Million Euro pro Jahr. Es seien statt aktuell 2000 zumindest 5000 unterstützende Klubmitglieder nötig, erklärt Pilz auf Anfrage.

"Wir bekommen null Förderungen, ÖVP und Grüne haben alle Gesetze so gebastelt, dass wir keine Chance haben, etwas zu kriegen", sagte Pilz und verwies auf Förderungen etwa für Richard Schmitts Plattform "Exxpress" und "Oe24" der Familie Fellner.

Gegründet mit Mitteln für Jetzt-Parteiakademie

Nun gehe das Geld aus, sagte Pilz knapp vier Jahre nach der Gründung des Mediums mit rund 1,2 Millionen Euro Förderung des Bundes für die Parteiakademie der Liste Jetzt, die es 2019 nicht mehr in den Nationalrat schaffte. 2.000 Mitglieder habe der Klub der Userinnen und User des Mediums. Das Medium habe keine Kredite und keine Schulden, er selbst habe gratis dafür gearbeitet, sagt Pilz.

"Zackzack" sorgte mit Recherchen über Chatprotokolle aus dem Innenministerium, über die Cobra, über Wirecard, über Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, über den Szenegastronomen Martin Ho und den Immobilienmilliardär René Benko immer wieder für Schlagzeilen – und war mit Klagen teils in Millionenhöhe konfrontiert. Versuche des "Totklagens" nennt Pilz diese Phase, man habe diese Klagen – mit großem Aufwand – überstanden.

"Zackzack" habe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt. Nun habe man die Verträge eines Großteils der Belegschaft einvernehmlich auflösen müssen. Drei Monate werde "Zackzack" jedenfalls noch erscheinen. Das Ergebnis des Spendenaufrufs entscheide darüber, ob es danach weitergehen könne. (fid, 29.3.2023)