Das neue Bing zeigt jetzt Werbelinks an.

Foto: Richard Drew, AP

Über 100 Millionen Menschen nutzen Bing täglich. Dieser Satz wäre vor einem halben Jahr noch undenkbar gewesen, war die Suchmaschine von Microsoft doch weit davon entfernt, signifikante Marktanteile zu erreichen. Mit der Integration von GPT4 hat sich das nun geändert, auch wenn die Informationen von Bing nicht immer verlässlich sind. Aber: 100 Millionen Userinnen und User bedeuten auch einen lukrativen Markt, und diesen Schatz will Microsoft nun heben.

In den vergangenen Tagen tauchten in Social Media immer mehr Berichte über Werbeanzeigen im Chatfenster von Bing auf. Dabei scheint der Chatbot Werbelinks in die Antworten auf die Fragen der Nutzer einzubetten und markiert sie mit einem kleinen hochgestellten "ad" für "advertisement".

Microsoft experimentiert noch

In einem neuen Beitrag im Bing-Blog hat der Microsoft-Manager Yusuf Mehdi zugegeben, dass das Unternehmen derzeit die Einbindung von Anzeigen in den Bing-Chat prüft. Das deutet darauf hin, dass die bislang kursierenden Beispiele Teil eines Experiments sind. Mehdi verriet auch, wie das Unternehmen beabsichtigt, mehr Werbung in das neue Bing-Erlebnis einzubinden.

Bislang erscheinen die Anzeigen für die Nutzer in Form eines verlinkten Zitats und zusätzlicher Links in einem Abschnitt "Mehr erfahren" unterhalb der Antwort. In Zukunft könnte Microsoft eine Funktion einführen, bei der weitere Links eines Werbetreibenden angezeigt werden, sobald man mit der Maus drüberfährt.

Ganz überraschend kommt die Monetarisierung des Chatbots natürlich nicht, und es war angesichts der enormen Kosten für die KI-Rechenzentren nur eine Frage der Zeit, bis Werbung eingeblendet wird.

Foto: Screenshot, Bing, DER STANDARD

Bing selbst bestätigt auf Nachfrage, dass gerade unterschiedliche Werbemöglichkeiten getestet werden. (red, 30.3.2023)