Der Musicalsänger Mark Seibert wohnt seit einigen Monaten in Perchtoldsdorf. Platz gäbe es hier zwar genug, am liebsten hält sich seine Familie aber auf einem bestimmten Quadratmeter in der Küche auf.

"Wie sagt man so schön? Dieses Haus hat uns gefunden. Wir sind im Internet auf das Projekt gestoßen – und vergangenen Sommer spaßhalber hergefahren. Damals war hier alles noch im Rohbau, aber da stand ein Makler auf dem Gelände, der geglaubt hat, dass er einen Termin mit uns hat. Seine tatsächlichen Kunden waren nämlich verspätet. Also hat er uns herumgeführt. Dann ging alles sehr schnell. Im September sind wir in unser Reihenhaus mit 170 Quadratmeter Wohnfläche eingezogen.

Die meisten Möbel in seinem neuen Zuhause hat Mark Seibert selbst zusammengeschraubt.
Foto: Pilo Pichler

Meine Freundin Sabrina und ich wussten schon länger, dass wir raus aus der Stadt wollen, weil wir beide keine Großstadtmenschen sind. Wir wollten nach Perchtoldsdorf oder Mödling, weil die beiden Orte nahe an Wien sind, aber trotzdem eine eigene Infrastruktur haben. Wir möchten in einem Ort leben, in dem wir auch zu Fuß einkaufen oder mit unserem Sohn Lio Eis essen gehen können.

Das Spannende war: Wir waren in der Planungsphase beruflich in Deutschland – und haben daher wirklich alles aus der Ferne geplant, ausgesucht, gemacht. Die Zulieferer haben schon blind hergefunden, bevor wir überhaupt offiziell hier gewohnt haben. Wir haben das Haus komplett neu eingerichtet und alle unsere Möbel in Frankfurt gelassen. Wir wollten, dass sich ein roter Faden durch unser Haus zieht. Dafür haben wir uns einen großen Umzug erspart, da hat ein kleiner Lieferwagen gereicht.

Mark Seibert und Sabrina Auer haben ihr Haus von Deutschland aus eingerichtet.
Foto: Pilo Pichler

Letztendlich hat alles aus der Ferne geklappt, sogar das Planen der Küche, es hat nicht eine Schraube gefehlt. Ich war schon drei Wochen vor meiner Familie da und habe so gut wie alles nach meinen Proben abends allein zusammengeschraubt. Nur nicht die Ikea-Schränke – die sind viereinhalb Meter lang, da wäre ich ein Wochenende beschäftigt gewesen.

Wir lieben Holztöne, Weiß und Beige. Bunt mögen wir nicht so sehr – allerdings wird es bei uns gezwungenermaßen immer bunter wegen der Kindersachen. Wir haben versucht, uns kinderfreundlich einzurichten, ohne dass es nach Kita aussieht. Daher mussten wir uns zum Beispiel gegen Stoffsessel beim Esstisch entscheiden. Ich habe eingesehen, dass beige Sessel spätestens dann ein Problem werden, wenn es zum ersten Mal Spaghetti mit Tomatensauce gibt.

"Für jetzt haben wir hier das perfekte Zuhause", sagt der Musicalsänger.
Foto: Pilo Pichler

Bis auf kleine Details sind wir mit dem Einrichten fertig. Im Stiegenhaus hängt noch eine nackte Glühbirne, und über unserem Bett hängen drei leere Bilderrahmen. Aber wir wissen schon genau, welche Bilder hineinkommen werden.

Unser Lieblingsplatz als Familie? Das ist dieser eine Quadratmeter in der Küche, wo Geschirrspüler, Spüle, Kaffeemaschine und Kühlschrank zusammenkommen, auf dem wir uns immer auf wundersame Weise wiederfinden.

Bei den Sesseln am Esstisch musste ein Kompromiss gefunden werden.
Foto: Pilo Pichler

Wir legen beide Wert auf ein gutes Zuhause. Ich habe in den letzten 20 Jahren berufsbedingt sicher in zehn verschiedenen Wohnungen in unterschiedlichen Städten gelebt. Ich habe aber schon als 20-jähriger Student begonnen, mich gut einzurichten. Das war mir immer wichtig. Dafür hab ich auf andere Dinge verzichtet, dicke Autos waren mir zum Beispiel nie wichtig.

Für jetzt haben wir hier das perfekte Zuhause. Irgendwann wäre vielleicht ein alleinstehendes Haus mit Ausblick und Pool toll. Aber das brauchen wir jetzt nicht. Was den Standort unseres künftigen Traumhauses angeht: Meine Frau ist Schweizerin. Und wer Schweizer kennt, weiß: Nirgends ist es so toll wie in der Schweiz. Wir sind uns da aber noch nicht ganz einig.

"Wir lieben Holztöne. Bunt mögen wir nicht so sehr – allerdings wird es bei uns gezwungenermaßen immer bunter wegen der Kindersachen", sagt Mark Seibert.
Foto: Pilo Pichler

Für unseren Garten haben wir noch einige Ideen. Mir schweben eine Außendusche und vielleicht eine Pergola für die Terrasse vor. Wir sind auch schon gespannt, was aus den mickrigen Gestrüppen an der Gartenmauer wird. Angeblich fangen sie im Frühjahr endlich an zu wachsen. Wir warten einmal ab." (3.4.2023)