
Welche Rolle wird Europa bei der Zukunft der KI spielen?
(Dieses Bild wurde von der Bilder-KI Midjourney generiert. Der Prompt lautete: angry battle robot destroying the atomium in bruxelles, in the style of a modern graphic novel, 4k --ar 3:2)
Elon Musk hat mit über 1.000 anderen prominenten Personen einen offenen Brief unterschrieben, in dem gefordert wird, die Entwicklung künstlicher Intelligenz zu pausieren, bis die Risiken ausreichend evaluiert sind. Das ist zwar ein gutes Vorhaben, denn die Auswirkungen dieser Technologie werden weit über das hinaus reichen, was man heute als Spielereien mit Tools wie Siri und ChatGPT kennt. Jedoch wird man diese Forderung schwer durchsetzen können.
Denn der Boom wird nicht nur von großen US-Konzernen getragen, die man im Blick behalten könnte, sondern von vielen kleinen Akteuren. Midjourney, eine derzeit beliebte Bilder-KI, wird etwa von nur elf Vollzeitkräften betrieben. Dass hier neue Player an disruptiven Technologien forschen und dabei lange genug unter dem Radar fliegen, ist zu erwarten. Ein anderer Faktor ist ein geopolitischer: die Rolle Chinas. Denn egal was Musk und seine Partner in ihrem Brief fordern, China kann weiterhin forschen und entwickeln – so wie es in der Vergangenheit schon mit der umstrittenen App Tiktok und dem Social-Scoring-Modell passiert ist.
Und was kann Europa tun? Europa wird regulieren. Das ist gut so, denn bei der Anwendung von KI braucht es klare Regeln, um Missbrauch zu vermeiden. Gleichzeitig gilt es aber, Forschung und Entwicklung zu fördern. Denn der Zug lässt sich nicht aufhalten. Und wir müssen mitfahren, um nicht wieder nur hinterherzulaufen. (Stefan Mey, 30.3.2023)