Doskozil will beim SPÖ-Parteitag nicht kandidieren, sollte er die Mitgliederbefragung verlieren.

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Wien/Eisenstadt – Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Donnerstag bekräftigt, dass er eine Ampelkoalition mit den Grünen und den Neos anstrebt. Im Interview mit der "Krone Zeitung" erteilte er der FPÖ zunächst endgültig eine klare Absage, nachdem er sich zuletzt vor allem von deren Chef Herbert Kickl distanziert hatte. Diese Aussage relativierte Doskozil dann aber am Donnerstagabend in der "Zeit im Bild 2". Eine Koalition mit Kickl schließe er aus – darüber hinaus gelte jedoch der SPÖ-Wertekatalog. Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ wäre zwar die "undenkbarste Variante" – ein eindeutiges "Nein" zu einer Koalition mit der FPÖ gab Doskozil aber nicht.

Auch von der ÖVP grenzte sich der burgenländische Landeshauptmann in "Krone"-Interview deutlich ab. Doskozil nannte als Ziel, eine schwarz-blaue Koalition zu verhindern: "Das geht nur, wenn man die Sozialdemokratie wieder auf Schiene bringt und eint." Für den Fall einer Niederlage im Ringen um den SPÖ-Parteivorsitz will Doskozil das Ergebnis hundertprozentig akzeptieren, die Gründung einer neuen Partei schloss er laut einer online veröffentlichten Vorabmeldung der "Krone" dezidiert aus.

Keine Stichwahl

Befragt zu den 73 Kandidaten, warnte Doskozil davor, die von ihm geforderte Mitgliederbefragung ins Lächerliche zu ziehen. "Wem gehört denn die Partei? Einigen wenigen Spitzenfunktionären oder der Basis?" Dieser Basis müsse man auch Gehör schenken. Einer Partei tue es gut, gewisse Fragen auch künftig diesem Prozess zu unterwerfen.

Für eine Ampelkoalition sprach sich gegenüber ATV auch der designierte SPÖ-Landesparteichef von Niederösterreich, Sven Hergovich, aus. Der Forderung seines Parteikollegen Andreas Babler – er gilt neben Parteichefin Pamela Rendi-Wagner als dritter aussichtsreicher Kandidat für die Parteispitze – nach einer Stichwahl erteilte er eine klare Absage. Sollte bei der SPÖ-Mitgliederbefragung niemand eine absolute Mehrheit bekommen, sei die erstplatzierte Person am Parteitag zur Wahl vorzuschlagen. (APA, red, 30.3.2023)