Mit dem Rückgang der staatlichen Subventionen, hauptsächlich aufgrund der auslaufenden Corona-Maßnahmen, sanken 2022 auch die Staatsausgaben.

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Wien – Im Jahr 2022 betrug Österreichs öffentliches Defizit 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bzw. 14,3 Milliarden Euro (nach 23,5 Milliarden Euro im Jahr 2021). Allein auf Energie- und Antiteuerungsausgaben entfielen davon 9,9 Milliarden Euro. Wie es in einer Pressekonferenz der Statistik Austria am Freitag weiter hieß, erhöhte sich der öffentliche Schuldenstand 2022 um 16,4 Milliarden Euro auf 350,8 Milliarden zu Jahresende. Trotzdem fiel die Schuldenquote.

Das Verhältnis der Staatsschulden zur Wirtschaftsleistung ging nämlich Ende 2022 auf 78,4 Prozent zurück und näherte sich laut Statistik Austria so ein Stück weit der Maastricht-Grenze von 60 Prozent an. Österreich liegt damit auch unter dem EU-Schnitt von 86 Prozent. Einnahmen von 221,7 Milliarden Euro standen Rekordausgaben von 236 Milliarden Euro gegenüber – trotz starken Rückgangs der staatlichen Subventionen durch die auslaufenden Corona-Maßnahmen.

Steigende Einnahmen aus Steuern

Daraus resultiert ein Finanzierungsdefizit des Staates von 14,3 Milliarden Euro. Nach 23,5 Milliarden Euro im Jahr 2021 ist das ein Rückgang um 9,2 Milliarden Euro. Gemessen am BIP zu laufenden Preisen lag das öffentliche Defizit 2022 bei 3,2 Prozent und damit nur noch knapp über der Maastricht-Grenze von drei Prozent.

87,4 Prozent der Staatseinnahmen im Jahr 2022 stammten aus Steuern und Sozialbeiträgen. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 9,2 Prozent. Die Steuereinnahmen 2022 waren im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent höher. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung waren 2022 vor allem die Gütersteuern sowie die Einkommensteuern die Treiber für den deutlichen Einnahmenzuwachs des Staates.

Erholung am Arbeitsmarkt

Die Staatsausgaben stiegen 2022 um 3,7 Prozent. Der starke Rückgang der staatlichen Subventionen war laut Statistik Austria durch die auslaufenden Corona-Maßnahmen bedingt. Vor allem der Rückgang der Cofag-Zuschüsse war demnach hauptverantwortlich für die gesunkenen Subventionen. Der Konjunkturaufschwung brachte auch eine spürbare Erholung des Arbeitsmarktes sowie stark rückläufige Ausgaben für die Kurzarbeit durch den Staat. Im Gegenzug dazu erhöhten sich die Ausgaben zur Abmilderung der hohen Energiekosten bzw. der gestiegenen Inflation, was sich zum Teil in den Subventionen, aber auch in den Investitionen widerspiegelt.

Der Schuldenstand zum Stichtag 31. Dezember 2022 betrug 350,8 Milliarden Euro. Dies sind 16,4 Milliarden Euro mehr als am Ende des Vorjahres. Ende des vergangenen Jahres entfielen dabei 306,6 Milliarden Euro auf Anleihen, 42,3 Milliarden Euro auf Kredite und 1,9 Milliarden Euro auf Einlagen. (APA, 31.3.2023)