Die italophile Sprachregelung muss noch durch das Parlament.

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Rom – Die Regierungspartei Fratelli d'Italia, die Gruppierung von Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, will die italienische Sprache schützen und sagt Fremdwörtern in Dokumenten der öffentlichen Verwaltung den Kampf an. So sollen öffentliche Behörden und Ämter mit einer Sanktion von bis zu 10.000 Euro bestraft werden, wenn sie sich der sprachlichen "Überfremdung" schuldig machen, also Begriffe verwenden, die nicht der italienischen Sprache angehören.

Der Gesetzesentwurf wurde von 20 Abgeordneten aus der Reihe der Fratelli d'Italia, der stärksten Einzelpartei im italienischen Parlament, verfasst und muss jetzt vom Parlament gebilligt werden, in dem Mitte-rechts-Kräfte über eine klare Mehrheit verfügen. Als Vorbild dienen ähnliche Gesetze, die in Frankreich und in Spanien eingeführt wurden.

"Anglomanie"

"Es handelt sich nicht nur um eine Modeerscheinung, die Anglomanie hat Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft", heißt es in dem Gesetzesentwurf, in dem dazu aufgerufen wird, die italienische Sprache zu schützen und zu pflegen.

Der Gesetzesentwurf sieht auch vor, dass alle Namen und Abkürzungen, die auf Stellen in den in Italien tätigen Unternehmen hinweisen, in der Landessprache geschrieben werden müssen, wobei Fremdwörter nur dann zulässig sind, wenn sie unübersetzbar sind. Weiters heißt es, dass der weitverbreitete Gebrauch des Englischen in Europa angesichts des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union "noch negativer und paradoxer" sei. (APA, 31.3.2023)