Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS Group bleibt weiterhin Thema.

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Genf – Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat nach einem Medienbericht Ermittlungen wegen der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS Group eingeleitet. Die in Bern ansässige Staatsanwaltschaft untersuche mögliche Gesetzes-Verstöße durch Regierungsvertreter, Aufsichtsbehörden und Führungskräfte beider Banken, berichtete die "Financial Times" am Sonntag unter Berufung auf die Bundesanwaltschaft. Es gebe "zahlreiche Aspekte der Ereignisse rund um die Credit Suisse", die eine Untersuchung rechtfertigten, hieß es. Es gehe darum, Straftaten aufzudecken, die in die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft fallen könnten.

Weder Bundesanwaltschaft noch Credit Suisse nahmen zunächst zu dem Bericht Stellung. Die Großbank UBS hatte vergangenen Monat in einer staatlich unterstützten Rettungsaktion die schwer angeschlagene Rivalin Credit Suisse für drei Milliarden Franken übernommen.

Bis zu 30 Prozent der Stellen gefährdet

Zwei Wochen nach dieser Notübernahme beziffert indes eine Schweizer Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise einen möglicherweise bevorstehenden Stellenabbau. Zwischen 20 und 30 Prozent der Stellen der kombinierten UBS-CS sollten wegfallen, meldete der "Tages-Anzeiger" am Sonntag und berief sich dabei auf einen hochrangigen UBS-Manager.

Die beiden Institute haben zusammen mehr als 120.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Allein in der Schweiz könnten bis zu rund 11.000 Stellen gestrichen werden, berichtete die Zeitung weiter. Aber auch im US-Investmentbanking, das heruntergefahren werden soll, würden viele Stellen wegfallen. Dies gelte aber auch für alle anderen Sparten.

Chinas Zentralbank will Konsequenzen aus Bankenkrise ziehen

In China will die Notenbank unterdessen Konsequenzen aus der jüngsten Bankenkrise ziehen. Die Regierung in Peking sollte das geplante Finanzstabilitätsgesetz schneller verabschieden und Regelungen zur Verhinderung von Finanzrisiken verbessern, heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten Beitrag dreier Mitarbeiter der "Volksbank von China" in "China Finance". Die Finanzbehörden sollten die Daten der Banken genauer überwachen, um Risiken vorzubeugen, heißt es in dem Artikel.

Die Autoren fordern, Lehren aus der Krise der Silicon Valley Bank (SVB) zu ziehen. Das Einlagensicherungssystem sollte ohne Einschränkungen angewandt werden. Notfalls sollten problematische Banken schnell abgewickelt werden, um systemischen Risiken vorzubeugen. Eine akute Gefahr sehen die Mitarbeiter der Notenbank aber nicht. Chinas Geschäftsbanken seien insgesamt solide und stabil, heißt es in dem Artikel.

China sollte aber die Kapitalreserven für finanzielle Risiken festigen, um damit genügend Ressourcen zu haben, um Risiken rechtzeitig zu beseitigen, schreiben die chinesischen Notenbanker. Der Kollaps der amerikanischen SVB, die über im Wert geminderte Staatsanleihen durch höhere Zinsen in ihrem Portfolio stolperte, hatte an den Märkten Schockwellen ausgelöst. (APA, Reuters, red, 2.4.2023)