Im Rahmen des Mobile World Congress gab Nokia bereits vor einigen Wochen ein Update zum Stand des Projekts "LTE auf dem Mond".

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Auch Jahre nach der Einführung von LTE gibt es sie noch immer: jene Funklöcher, in denen es vorbei ist mit dem Mobilfunkempfang. Wer sich darüber ärgert, der kann sich schon einmal nach Grundstückspreisen auf dem Mond erkundigen – will doch Nokia noch heuer das erste Mobilfunknetzwerk auf dem Erdtrabanten starten.

Artemis

Der Aufbau eines LTE-Netzwerks auf dem Mond ist Teil des Artemis-Programms der Nasa, in dessen Rahmen bis zum Jahr 2025 wieder Menschen auf den Mond gebracht werden sollen – zum ersten Mal seit 1972. Die Hardware für das Mobilfunknetz soll bereits in den kommenden Monaten mithilfe einer Space-X-Rakete zum Mond befördert werden, berichtet CNBC mit Berufung auf Luis Maestro Ruiz De Temino, Chefentwickler des Projekts.

Der LTE-Sender wird dabei in einem Nova-C-Mondlander der Weltraumfirma Intuitive Machines enthalten sein. Parallel dazu soll auch ein neuer, solarbetriebener Rover zum Mond geschickt werden.

Zielsetzung

Der Aufbau eines Mobilfunknetzwerks verfolgt natürlich einen konkreten Zweck – soll doch getestet werden, ob und wie gut sich die extra dafür entwickelte Hardware unter den extremen Bedingungen des Weltalls schlägt. Das wiederum mit dem Blick darauf, im Problemfall noch bis zum Jahr 2025 Anpassungen vornehmen zu können.

Das LTE-Netz soll dann später übrigens nicht nur für die Kommunikation der Astronautinnen und Astronauten untereinander zum Einsatz kommen. Auch zur Fernsteuerung von Geräten wie des Rovers sowie für die Übertragung von Livestreams und Telemetriedaten zurück zur Basisstation soll das Mobilfunknetzwerk genutzt werden.

Vorgeschichte

Das Projekt "LTE auf dem Mond" läuft bei Nokia übrigens schon länger. So hat das finnische Unternehmen bereits im Jahr 2020 den Zuschlag für den Aufbau eines Mobilfunknetzes auf dem Erdtrabanten erhalten. Damals wurde noch Ende 2022 als Ziel anvisiert, was auch daran erinnert, dass konkrete Termine bei solch komplexen Planungen immer mit etwas Vorsicht zu genießen sind. Insofern könnte es durchaus noch sein, dass sich das Unterfangen weiter verzögert, die Zielrichtung ist aber klar. (apo, 4.4.2023)