Laut Statistik Austria waren in Österreich letztes Jahr im Schnitt 206.500 Stellen unbesetzt, davon 24.000 nur in der IT-Branche. Provokant formuliert ist das selbst verursacht, siehe Profitdenken, Wachstum um jeden Preis oder das Ausblenden offensichtlicher Entwicklungen.

MitarbeiterInnen suchen vermehrt nach dem Sinn Ihrer Tätigkeit.
Foto: TSA

Auch multidimensionale Bedrohungen spielen hier mit und all das spiegelt sich in unserer Arbeits-Motivation. Der Fokus auf unseren Lebensunterhalt hat sich nicht geändert – aber Ort und Zeit als Investment für unser Auskommen. MitarbeiterInnen suchen zudem vermehrt nach dem Sinn ihrer Tätigkeit, einem guten sozialen Klima und nach Selbstbestimmung. Unternehmen, die all das negieren oder auf "höhere" Hilfe warten, werden Probleme bekommen.

36 Stunden an vier Tagen bei gleicher Leistung und Gehalt

Als T-Systems haben wir aus Studien und Interviews ehemaliger Mitarbeiter gelernt, was Kollegen bei uns hält und was Neue anzieht.
Der gemeinsame Nenner lautet Flexibilität und Zeit und so starteten wir einen Piloten: 36 Stunden an 4 Tagen arbeiten, bei gleichem Gehalt und Leistungsergebnis. 10 Prozent unserer MitarbeiterInnen konnten wir dafür gewinnen.

Nach der Umgewöhnung berichten sie über deutliche Steigerungen ihrer Work-Life-Balance und über keine nennenswerte Beeinträchtigung ihrer Leistungen. Dieses Ergebnis teilen auch die Führungskräfte.
Für weitere Erfahrungen und Schritte haben wir den Piloten um ein Quartal verlängert. Ein neues Arbeitsmodell für ein Unternehmen ist ein großer und lohnender Kraftakt und aus meiner Überzeugung gilt das für alle Beteiligten.