Nun weht auch die finnische Flagge vor dem Nato-Hauptquartier.

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Brüssel – Finnland ist am Dienstag offiziell 31. Mitglied der Nato geworden. Der finnische Außenminister Pekka Haavisto übergab am Dienstag im Nato-Hauptquartier in Brüssel die Beitrittsurkunde seines Landes an US-Außenminister Antony Blinken, der sie am Gründungsort des Verteidigungsbündnisses in Washington verwahren wird. Mit diesem Schritt wurde der Aufnahmeprozess endgültig abgeschlossen.

Danach wurde vor dem Hauptquartier zum ersten Mal die finnische Flagge gehisst – alphabetgetreu zwischen denjenigen von Estland und Frankreich. Anwesend waren neben den Außenministerinnen und Außenministern der Mitglieder auch Generalsekretär Jens Stoltenberg und der finnische Staatspräsident Sauli Niinistö.

Warten auf Schweden

Stoltenberg sprach von einem "historischen Tag" und zeigte sich zugleich zuversichtlich, Schweden bald als 32. Mitglied begrüßen zu dürfen. Die Türkei und Ungarn haben dessen Beitritt bisher nicht ratifiziert.

Der Norweger machte zudem deutlich, dass er die Nato-Norderweiterung als Zeichen für ein Scheitern der Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin sieht. Ein erklärtes Ziel der Invasion in die Ukraine sei es gewesen, weniger Nato an der russischen Grenze zu haben und neue Mitgliedschaften zu verhindern, so Stoltenberg. Nun bekomme Putin genau das Gegenteil – mehr Nato-Truppen und mehr Nato-Mitglieder in Osteuropa.

Russische Drohnenangriffe

In der Ukraine selbst wurden am Dienstag russische Drohnenangriffe abgewehrt. Es seien insgesamt 17 Attacken mit iranischen Drohnen vom Typ Shahed-136 registriert worden, teilten die Streitkräfte in Kiew mit. 14 Drohnen seien abgeschossen worden. Berichte über Explosionen gab es aus der Hafenstadt Odessa. (ksh, 4.4.2023)