Bei Apple setzt man den Ausbau des eigenen Kartendiensts Apple Maps weiter fort. Man wolle die "weltbeste Karte" bauen, die gleichzeitig datenschutzkonform und tief integriert in Apples Ökosystem sei, gab man bei einem Briefing als Missionsziel aus. Dabei betonte man auch die Ergänzungen der letzten Jahre, reichend von Live-Verkehrsinformationen über Öffi-Planung und Turn-by-Turn-Navigation bis hin zur vor einiger Zeit eingeführten Routenplanung mit bis zu 15 Wegpunkten.

Für sechs europäische Länder – neben Österreich auch Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien und Kroatien – wird nun an diesem Freitag eine neue Version der Basiskarte freigeschaltet. Die Geländedarstellung wird verbessert, Grünflächen – insbesondere entlang von Gewässern – sollen nun akkurat dargestellt werden. Die auffälligste Ergänzung ist freilich die Darstellung von Gebäuden und Häuserblöcken in Form von 3D-Modellen.

Links: die bisherige Maps-Version, Rechts: die Karte nach dem Update
Foto: Apple

Von Salzburg bis Neusiedl

Diese Umsetzung gibt es aber nicht nur für urbane Gebiete, sondern ist auch in kleineren Orten zu sehen, wie man etwa am Beispiel von Neusiedl am See demonstrierte. Zumindest vorerst noch bekannteren Städten vorbehalten sind allerdings eigens umgesetzte Modelle für Wahrzeichen, etwa den Wiener Stephansdom und das Rathaus oder die Burg Hohensalzburg. Wien-exklusiv ist allerdings vorerst das AR-Walking-Feature, mit dem man virtuelle Navigationsanweisungen und Informationen über das Kamerabild legen kann.

Dazu bietet die neue Karte mehr Detailinformationen zu verschiedenen Örtlichkeiten. Verbesserungen gibt es auch für die Sprachnavigation, die sich nun verständlicher artikulieren soll. Anstelle von "Biegen Sie in 100 Metern rechts ein" soll sie nun etwa "Biegen Sie am Ende der Straße rechts ein" verkünden oder auf bestimmte Gebäude referenzieren, um Fehlleitungen zu vermeiden.

Für verschiedene Sehenswürdigkeiten gibt es nun eigene 3D-Modelle und die Turn-by-Turn-Navigation wurde verbessert.
Foto: Apple

Warten auf Lookaround

In allen genannten Ländern außer Österreich startet am Freitag auch Lookaround*. Dabei handelt es sich um Apples Gegenstück zu Googles Street View. Zuvor hat der Konzern eine mit 360-Grad-Kameras bestückte Autoflotte die Länder abfahren lassen. Diese Aufnahmen ermöglichen nun vielerorts einen Rundumblick und eine virtuelle Erkundung auf Straßenniveau.

Österreich ist von dem Launch allerdings nicht ausgeschlossen, sondern Nachzügler. Hierzulande soll der Service "in den kommenden Monaten" verfügbar werden. Apple verspricht hohen Datenschutz für Lookaround. Gesichter und Autokennzeichen wurden auf den Aufnahmen automatisch verpixelt.

Apple bestätigt Vorabtest

Findigen Leserinnen und Lesern wird an dieser Stelle auffallen, dass ein Teil der neu vorgestellten Features bereits vor drei Wochen bei ersten österreichischen Nutzern aufgeschlagen ist. Gefragt nach diesem Umstand bestätigt ein Sprecher des Unternehmens einen gezielten Vorabtest. Dass man neue Funktionen oft vorab bereits einem kleinen Anteil der Nutzer zugänglich mache, sei üblich, um sie vor dem offiziellen Roll-out auf Qualität und Stabilität zu testen. (gpi, 7.4.2023)

*Update, 26.9.2023: Laut Informationen von Apple ist Lookaround mit Ende September 2023 auch in Österreich verfügbar.