Cisco hat sich mit Nachdruck aus Russland zurückgezogen.

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Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat auch in der Techbranche seine Spuren hinterlassen. So haben sich im Laufe des vergangenen Jahres zahlreiche westliche Unternehmen aus Russland zurückgezogen, manche schneller, manche langsamer – und manche sogar besonders gründlich.

Mach kaputt ...

Der US-Konzern Cisco soll seinen Ausstieg aus dem russischen Markt mit der physischen Zerstörung der verbliebenen Lagerbestände beendet haben. Dies berichtet zumindest die russische Nachrichtenagentur TASS, die von Ersatzteilen im Wert von mehr als 23 Millionen Dollar spricht, die von den verbliebenen Mitarbeitern vernichtet wurden.

Über die Gründe lässt sich zwar nur spekulieren, zumindest gibt es aber eine naheliegende Vermutung. Cisco stellt nicht zuletzt Netzwerkhardware her, die für die Aufrechterhaltung der Internetinfrastruktur eine wichtige Rolle spielt. Insofern wäre es für die russische Regierung natürlich naheliegend, sich einfach bei den übrig gebliebenen Lagerbeständen zu bedienen, um etwaige Ausfälle auszugleichen. Genau das ist natürlich nicht im Sinne des Unternehmens – und auch nicht der westlichen Politik, die mit Sanktionen versucht Druck auf das Land auszuüben.

Schritt für Schritt

Damit hat Cisco einen recht langwierigen Abschiedsprozess abgeschlossen. Bereits vor einem Jahr hatte man verkündet, die Geschäftstätigkeit in Russland einzustellen. Ein paar Monate später wurde dann auch noch die Verlängerung von Lizenzen für Bestandskunden beendet. Anschließend wurden schrittweise die Verträge aufgelöst und fast alle Mitarbeiter entlassen.

Zum Schluss sollen dann nur noch fünf Personen übrig geblieben sein, die den entscheidenden Auftrag bekamen: sicherzustellen, dass keine brauchbare Hardware mehr übrig bleibt, wenn die Lagerflächen an den Vermieter zurückgegeben werden. (red, 7.4.2023)