Unterstützt wird der Vorschlag vom Branchenverband Pro Pellets Austria.

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Wien – Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Energiebereich macht sich der ÖVP-Bauernbund für eine verpflichtende Pelletsbevorratung in Österreich stark. Ähnlich der strategischen Gasreserve schwebt dem Bauernbund ein saisonales Kontingent vor, das für Pellets fünf Prozent der im Vorjahr in Umlauf gebrachten Menge betragen soll. Ziel sei der Aufbau einer ersten Hälfte bis 1. Dezember 2023 und die komplette Bevorratung bis 1. Dezember 2024, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.

"Die gesicherte Versorgung mit Energie ist das Gebot der Stunde, gerade in Zeiten multipler Krisen. Gleichzeitig wollen wir die Energiewende aktiv vorantreiben und dafür nachwachsende Ressourcen nutzen, die wir in Österreich haben", begründete Bauernbund-Präsident Georg Strasser (ÖVP) die Forderung. Bestärkt sehe man sich durch einen Passus im türkis-grünen Regierungsprogramm 2020–2024, das die "Verankerung einer Verpflichtung zur Pelletsbevorratung für Produzenten und Importeure im Rohstoffbevorratungsgesetz" vorsieht.

Kontrolle der Bestände in Silos leicht umsetzbar

Unterstützt wird der Vorschlag vom Branchenverband Pro Pellets Austria. "Eine strategische Reserve schafft dauerhaft Versorgungssicherheit bei vergleichsweise sehr geringen Kosten", so Geschäftsführer Christian Rakos. Der finanzielle Aufwand ließe sich insofern niedrig halten, als die Ware teilweise bereits gelagert werde, schreibt der Bauernbund. Auch eine Kontrolle der Bestände in Silos sei leicht umsetzbar. Um Verwerfungen an den Märkten zu vermeiden, müsse der Aufbau aber langsam erfolgen.

Die Freigabe der Reserve könne via Empfehlung des Energielenkungsausschusses und Verordnung des zuständigen Ministeriums ergehen. Unternehmen, die den Holzbrennstoff verkaufen, hätten laut Bauernbund dann für eine möglichst rasche Auslieferung der Ware zu sorgen. (APA, 12.4.2023)