Elon Musk will jetzt doch eine eigene KI entwickeln. Vor zwei Wochen sprach er sich noch dagegen aus.

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Twitter-Chef Elon Musk treibt Medienberichten zufolge bei dem Unternehmen die Entwicklung von Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) voran. Musk habe tausende hochwertige Computerchips gekauft und KI-Experten angestellt, berichtete das Fachmagazin "Insider" am Dienstag. Einem weiteren auf neue Technologien spezialisierten Medium, "The Information", zufolge will der Multimillionär einen Konkurrenten für den erfolgreichen Chatbot ChatGPT entwickeln.

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DER STANDARD

Ende März hatte Musk einen gemeinsamen Brief einer Gruppe von Experten unterzeichnet, in dem eine Pause bei der Entwicklung von besonders fortgeschrittener Künstlicher Intelligenz gefordert wird.

Musk muss sparen

Der 51-jährige Musk hat, seit er Twitter im vergangenen Herbst übernommen hatte, einen Großteil der Belegschaft gekündigt und will die laufenden Kosten des Unternehmens weiter drücken. Twitter hat nur noch etwa 1.500 Mitarbeiter – nach zuvor knapp 8.000. Musk nannte die Zahlen in einem Interview des britischen Senders BBC am Mittwoch. Der Tech-Milliardär hatte kurz nach der Übernahme des Online-Dienstes um rund 44 Mrd. Dollar (rund 40 Mrd. Euro) im vergangenen Oktober die Mitarbeiterzahl schon in einem ersten Schritt ungefähr halbieren lassen.

Ziel von Musks KI Programm unklar

Das KI-Projekt bei Twitter soll dem "Insider"-Bericht zufolge auf die automatisierte Erstellung schriftlicher Inhalte abzielen. Denkbar sei auch ein Einsatz generativer KI als Such- oder Werbetool. Im Detail sei aber weitgehend unklar, welchen Zweck Musk damit verfolge.

KI-basierte Programme wie ChatGPT erstellen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Inhalte. Nutzer können einzelne Befehle oder Sätze vorgeben, die entsprechende Systeme dann mithilfe von Unmengen von Daten aus dem Internet eigenständig ergänzen.

Musk selbst hat bereits vor Jahren in künstliche Intelligenz investiert: Der 51-Jährige gehörte 2015 zu den Gründern des ChatGPT-Entwicklers, Open AI, hatte das Unternehmen 2018 jedoch verlassen. (APA, 12.4.2023)