Christophe Galtier hat nach einem "beleidigenden und verleumderischen" Bericht Anzeige erstattet.

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Paris/Nizza – Nach Rassismus-Vorwürfen gegen Trainer Christophe Galtier vom französischen Fußball-Meister Paris Saint-Germain hat die Justiz Vorermittlungen eingeleitet. Geprüft werde eine mögliche Diskriminierung, teilte Staatsanwalt Xavier Bonhomme am Freitag in Nizza mit. Aktuell liefen Durchsuchungen beim Klub OGC Nizza. Die Vorwürfe waren durch eine geleakte Mail öffentlich geworden, die sich auf einen Vorfall während Galtiers Zeit beim OGC Nizza in der Vorsaison bezieht.

In der Mail hatte der damalige Nizza-Sportdirektor Julien Fournier den Coach beschuldigt, gesagt zu haben, dass zu viele schwarze und muslimische Spieler im Kader der Südfranzosen stünden. In einer von Galtiers Anwalt veröffentlichten Erklärung sagte der Coach, er sei "fassungslos, von dem beleidigenden und verleumderischen" Bericht zu erfahren.

Über Anschuldigungen zutiefst schockiert

"Ich habe Anzeige erstattet und vertraue in die Justiz", sagte Galtier am Freitag während einer Pressekonferenz. Über die Anschuldigungen sei er zutiefst schockiert, sie träfen ihn in seinem tiefsten Inneren. Er sei in einer gemischten Gesellschaft in den Hochhaussiedlungen aufgewachsen mit den Werten des Teilens und des Respekts für den anderen, wer immer er sein mag.

Die Mail von Fournier an Dave Brailsford, den Sportchef von Nizzas Klub-Eigentümer Ineos, stammt aus dem August 2021 kurz nach dem Amtsantritt von Galtier. Fournier, der mit dem Coach am Ende nicht das beste Verhältnis hatte, betonte, dass er nicht für die Publikmachung der Mail verantwortlich gewesen sei. Der Sportdirektor verließ Nizza im Sommer 2022, zur gleichen Zeit wechselte Galtier zu PSG. (APA/dpa, 14.4.2023)