Die Freiwillige Feuerwehr Amstetten im Einsatz.

Foto: APA / FF Amstetten

St. Pölten / Amstetten – In den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich hat sich die Lawinengefahr am Samstag aufgrund großer Neuschneemengen auf Stufe vier erhöht. Großes Risiko gilt nach Angaben des Warndienstes oberhalb der Waldgrenze. Im Gippel-Göller- sowie im Rax-Schneeberggebiet wurde die Gefahr in höheren Lagen als erheblich und damit mit Stufe drei auf der fünfteiligen Skala bewertet. Darunter galt wie in den übrigen Bergregionen des Bundeslandes mäßiges Risiko.

Generell wurde neben den Schneemengen auch der Wind als Problem erachtet. "Die Gefahrenstellen sind verbreitet, nehmen mit der Höhe zu und sind durch schlechte Sicht schwer erkennbar", hieß es in der Einschätzung für die Ybbstaler Alpen. Spontane Nassschnee- oder Gleitschneelawinen seien aus extrem steilen Wiesenhängen jederzeit möglich.

Zahlreiche Feuerwehreinsätze in Niederösterreich

Zusästzlich hat anhaltender Regen in Niederösterreich seit Freitag zu rund 220 Feuerwehreinsätzen geführt. Die Hotspots lagen nach Angaben von Franz Resperger vom Landeskommando in den Bezirken Amstetten, Melk und Baden, wo tief liegende Straßenunterführungen, Keller und Garagen ausgepumpt werden mussten. In Summe waren mit Stand Samstagvormittag fast 1.000 Mitglieder von 75 Feuerwehren gefordert.

Nach Angaben des ÖAMTC gab es aufgrund der Wetterlage in Niederösterreich auch diverse Straßensperren. Betroffen waren demnach wegen Hochwassers die B28 sowie die B215. Ebenfalls nicht passierbar war die B31 im Raum Opponitz (Bezirk Amstetten), wo laut einem Sprecher ein Felssturz verzeichnet wurde. Gesperrt waren im Westen des Bundeslandes Samstagmittag auch mehrere niederrangige Landesstraßen.

Generell stark betroffen war das Mostviertel. Dort bestand die Hauptaufgabe der Helfer laut Philipp Gutlederer von der Bereichsalarmzentrale Amstetten im Auspumpen von Gebäuden sowie in der Errichtung von Barrieren – kleinere Flüsse und Bäche waren über die jeweiligen Ufer getreten. In Haag im Bezirk Amstetten wurden Samstagfrüh laut Bezirkskommando drei Feuerwehren zu einer Menschenrettung gerufen, für einen Pkw war aufgrund des Wassers in einer Unterführung Endstation. "Es bestand keine Lebensgefahr für die Person, aber er konnte sich selbst nicht mehr aus dem Auto befreien", wurde der Haager Kommandant Andreas Zöchlinger in einer Aussendung zitiert.

Entspannung in Sicht

"Zum Glück ist in den nächsten Stunden mit einer deutlichen Entspannung der Wetterlage zu rechnen", so Resperger. Auch bei der Ubimet heißt es auf Nachfrage des STANDARD, dass der Höhepunkt der heftigen Niederschläge bereits überschritten sei. Nur in den niederösterreichischen Voralpen und im Wienerwald könne es noch etwas länger regnen, größere Überschwemmungen sind aber nicht zu erwarten. Nicht eingreifen musste die Feuerwehr etwa in besonders sensiblen Hochwasserbereichen entlang der Donau wie etwa im Raum Klosterneuburg. Hier kam es zu keinen Überflutungen. (APA, red, 15.4.2023)