Filmaufnahmen des Treffens zeigen, wie Putin Li die Hand schüttelt.

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit dem chinesischen Verteidigungsminister Li Shangfu die militärische Zusammenarbeit beider Länder gewürdigt. "Unsere militärischen Abteilungen arbeiten aktiv zusammen, tauschen regelmäßig nützliche Informationen aus, arbeiten auf dem Gebiet der militärisch-technischen Zusammenarbeit zusammen und halten gemeinsame Übungen ab", sagte Putin am Sonntag während des Treffens in Moskau. Übungen der Boden-, See- und Luftstreitkräfte habe es im Fernen Osten und in Europa gegeben. "Dies ist zweifellos ein weiterer entscheidender Bereich, der den äußerst vertrauensvollen, strategischen Charakter unserer Beziehungen stärkt."

Die Beziehungen zwischen beiden Ländern entwickelten sich gut, sagte Putin. Das betreffe die Wirtschaft, den sozialen, kulturellen, bildungspolitischen und militärischen Bereich. Li sagte einer Übersetzung des Kreml zufolge, die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern im militärischen und militärtechnischen Bereich habe sich in jüngster Zeit sehr gut entwickelt. Dies trage zur Stärkung der regionalen Sicherheit bei. An dem Treffen nahm auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu teil. Der Besuch war der erste Besuch Lis in einem anderen Land seit seiner Ernennung im vergangenen Monat.

Treffen mit Putin nicht angekündig

China hatte Lis Besuch in Russland vergangene Woche angekündigt. Dabei war von einem Treffen mit Vertretern des Verteidigungsministeriums die Rede gewesen, eine Zusammenkunft mit Putin war jedoch nicht angekündigt worden. Im März hatte der chinesische Präsident Xi Jinping Putin in Moskau getroffen.

Beide Länder haben ihre wirtschaftlichen, politischen und militärischen Beziehungen seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 ausgebaut.

Chinesische Komponenten in Waffen

Die ukrainischen Streitkräfte würden in den russischen Waffen, die in der Ukraine eingesetzt werden, immer mehr Komponenten aus China finden, sagte ein hoher Beamter in Kiew am Freitag. Reuters konnte die ukrainischen Angaben nicht unabhängig überprüfen. China hat wiederholt bestritten, militärische Ausrüstung nach Russland zu liefern. Die Nato und die Vereinigten Staaten sagen, sie hätten bisher keine Anzeichen dafür gesehen, dass Peking Waffen an Moskau liefere.

Li ist seit 2018 wegen des Kaufs von Kampfflugzeugen und Ausrüstung von Russlands wichtigstem Waffenexporteur, Rosoboronexport, mit US-Sanktionen belegt. (Reuters, red, 16.4.2023)