Die Angaben des Militärs zu den geplanten Freilassungen lassen sich nicht unabhängig prüfen.

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Naypyidaw – In Myanmar hat die Militärjunta anlässlich des traditionellen Neujahrsfestes am Montag offenbar 3.113 Gefangene begnadigt. Dies ging aus einer Erklärung hervor, die von der Militärregierung auf Kanälen des Kurznachrichtendienstes Telegram veröffentlicht wurde. Unter den Begnadigten sollen sich auch 98 Ausländer befinden. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen. Ein Sprecher der Junta antwortete bisher nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

Zuletzt war es in Myanmar vermehrt zu Luftangriffen des Militärs in dem Konflikt gekommen. Erst vergangene Woche waren laut Medienberichten mehr als 100 Menschen bei einem Luftangriff ums Leben gekommen. Einem Sprecher der Junta zufolge sollte der Militäreinsatz dazu beitragen, Frieden und Stabilität in der Region wiederherzustellen.

Das Militär hatte sich im Februar 2021 an die Macht geputscht, die demokratisch gewählte Regierung gestürzt und deren faktische Chefin, die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi festgenommen. Bei Protesten dagegen wurden Hunderte Menschen getötet und Tausende festgenommen. Das Militär weist Anschuldigungen zurück, Gräueltaten gegen Zivilisten zu gehen und rechtfertigt sein Vorgehen mit einem Kampf gegen "Terroristen", die das Land destabilisieren wollten. (APA, 17.4.2023)