Google lässt KI künftig Werbeinhalte "remixen".

Dieses Symbolbild wurde mit der Bilder-KI Midjourney generiert.

Foto: DER STANDARD/Pichler/Midjourney

Der Hype rund um KI-Bildgeneratoren und Sprachmodelle wie GPT 4.0 hat bei Google einiges in Bewegung gesetzt. Der in KI-Belangen lange führende Konzern hat nicht nur mit der Veröffentlichung seines eigenen Textgenerators Bard reagiert, sondern will auch den Einsatz solcher Technologien im Geschäftsbereich erweitern.

Und das wird auch Onlinewerbung betreffen, die nach wie vor die Haupteinnahmequelle des Unternehmens ist. Wie die "Financial Times" berichtet, soll zuerst das "Performance Max"-Angebot um einen neuen KI-basierten Generator erweitert werden. Bislang wurde KI dort nur zur Erzeugung von Empfehlungen hinsichtlich der Optimierung der Werbeausgaben genutzt.

Optimierter Werbungsremix

Google hat dazu einigen Werbekunden bereits eine Präsentation gezeigt und dabei die Einführung noch in diesem Jahr angekündigt. Nutzer sollen das System mit Inhalten wie Texten, Bildern und Videos füttern können. Dieses erzeugt daraus dann "Remixe", die sich besonders gut für Werbekampagnen mit vorab definierten Zielen und Ausrichtung eignen sollen. Dabei geht es beispielsweise um Zielgruppen oder auch Verkaufsziele.

Allerdings gibt es intern auch Sorgen vor dem Einsatz eines solchen Systems. Ein von der "FT" zitierter Insider befürchtet, dass es Werbung mit Falschbehauptungen anreichern könnte. Denn es sei dazu optimiert, Kunden zu gewinnen, habe aber kein Konzept von Wahrheit. Google versichert, dass man Schutzfunktionen einbauen werde.

Die Wiederholung von Stereotypen und die Erfindung von Falschbehauptungen (im Fachjargon auch "Halluzinationen" genannt) sind aktuell ein ausgeprägtes Problem der noch in den Kinderschuhen befindlichen Technologie. Dementsprechend weisen Google, OpenAI und andere Unternehmen, die Sprachmodelle bereitstellen, darauf hin, dass von ihnen erzeugte Angaben stets überprüft werden sollten. (red, 20.4.2023)