Stefanie Reinsperger in einem spannenden Dortmunder "Tatort: Love is Pain" – am Sonntag um 20.15 Uhr, ORF2 und ARD.

Foto: ORF/WDR/Ester.Reglin.Film/Martin Rottenkolber

Manche Fernsehkrimis leben von ihrem Plot, manche von den dargestellten Charakteren und deren mehr oder weniger originellem Umfeld. Der Dortmund-Tatort am Sonntag Love is Pain punktet hingegen mit Spannung.

Da ist die Kommissarin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) auf dem Heimweg durch die nächtliche Stadt. Ihr Handy klingelt, es ist Kollegin Beate Gräske (Sar Adina Schär), die als sogenannte Super-Recognizerin auf der Polizeiwache in Überwachungsvideos nach dem Gesicht des Mordverdächtigen fahndet; der Kapuzenträger hat in der U-Bahn einen scheinbar unbeteiligten Fahrgast mit Messerstichen niedergemetzelt.

"Er ist hinter dir!", richtet Gräske der Kommissarin aus: "Der Täter. Er ist hinter dir! Er kommt jetzt in deine Straße." Was folgt, schafft Angstlust pur. Im Halbschatten der menschenleeren Gassen stellt sich Herzog der Bedrohung, die Hand am Pistolenholster, schleicht sie vorbei an unübersichtlichen Straßenecken und hinein in einen stockdunklen Hinterhof.

Tätowierung an auffälliger Stelle

Diese und andere Szenen leben nicht zuletzt von der schauspielerischen Qualität Reinspergers, die wie alle anderen Charaktere in diesem Krimi an einer ziemlich komplizierten Handlung teilhat. Der Mord in der U-Bahn, so viel sei verraten, geschah nicht zufällig – und der Täter wandte sich danach nicht ohne Grund der Überwachungskamera zu, um auf eine Tätowierung unterhalb seines rechten Auges zu zeigen.

Am Ende geht es, wie der Titel der Folge verrät, um Liebe, die sich unter der Last der Ereignisse in ein Monster verwandelt hat. An dramatischen Verwicklungen wird dabei nicht gespart, aber es ist gut gemacht. (Irene Brickner, 22.4.2023)