Meistergruppen-Ticker: Der Kracher heißt Sturm gegen Salzburg

Graz – Der Sonntag beschert dem österreichischen Fußball eine Art Showdown, nicht für möglich Gehaltenes könnte tatsächlich eintreten. Sturm Graz empfängt in der ausverkauften Merkur Arena Red Bull Salzburg (17 Uhr). Die Ausgangslage ist simpel, die Steirer haben nur zwei Zähler Rückstand. Im Fall eines Sieges wäre es dann frei nach Adam Riese ein Punkt Vorsprung. Sechs Runden stehen noch aus.

Das Momentum liegt bei Sturm, Salzburg plagen Personalsorgen, Noah Okafor, Maurits Kjaergaard, Luka Sucic und Fernando fallen fix aus. Während auf die Grazer auch noch das Cupfinale gegen Rapid wartet (Klagenfurt, 30. April), droht den Bullen gar eine titellose Saison.

Die Salzburger haben ihren zehnten Meisterteller in Folge natürlich nicht aus den Augen verloren. "Sturm hat das klare Ziel, Meister werden zu wollen, wir aber auch", sagt der stark verkühlte Trainer Matthias Jaissle. "Wir erwarten ein extrem intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Das müssen wir annehmen. Dann bin ich mir sicher, dass wir gute Chancen haben, die Partie für uns zu entscheiden."

Der Titelverteidiger kann auf eine Serie von 23 Ligaspielen ohne Niederlage verweisen, dazu hat er elf von zwölf Auswärtspartien gewonnen. Die einzige Pleite setzte es in Runde zwei aber just in Graz (1:2). Sturm hat vier Pflichtspiele in Folge nicht gegen Salzburg verloren, darunter das Cup-Viertelfinale Anfang Februar (1:1, 5:4 i.E.)

"Ich erwarte ein Spiel auf Messers Schneide mit unglaublichem Tempo", sagt Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. Druck spüre und sehe er nicht bei seiner Mannschaft. Die Grazer könnten erstmals seit Sommer 2019, damals nach der ersten Runde, die Führung übernehmen. Die Salzburger würden sich in einer neuen Situation wiederfinden: Noch nie seit Wiedereinführung der Punktehalbierung 2018/19 hieß der Spitzenreiter nach einem Spiel in der Meistergruppe nicht Red Bull. "Wir dürfen nicht zu weit nach vorne schauen, es zählt immer nur das nächste Spiel", wiederholt Sturms Trainer Christian Ilzer in Anbetracht der großen Chance, das zu ändern, fast mantraartig. "Wir müssen in jedem Spiel bereit sein wie nie zuvor." Es brauche eine große Gruppe von Spielern in Topform. "Wir haben mehr als elf Spieler in Topform."

Die anderen Partien der Meistergruppe verblassen ein bisserl, LASK gegen Rapid sowie Austria Wien gegen Austria Klagenfurt kann aber auch sehr toll werden. (red, APA, 21.4.2023)

SK Sturm Graz – Red Bull Salzburg (Graz, Merkur Arena, 17.00 Uhr, SR Lechner). Bisherige Saisonergebnisse: 2:1 (h), 0:0 (a). Dazu Cup-Viertelfinale: 1:1, 5:4 i.E. (a)

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg – Gorenc-Stankovic – Horvat, Kiteishvili, Prass – Sarkaria, Emegha

Es fehlen: Jantscher (nach Wadenverletzung zu kurz im Mannschaftstraining), Wels (nach Knieverletzung bei Sturm II)

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Bernardo – Gourna-Douath – Capaldo, Gloukh, Seiwald – Sesko, Koita

Es fehlen: Okafor (Mittelfußbruch), Kjaergaard (Fuß), Fernando, Omoregie (beide Rücken), Guindo, Sucic, Onguene (alle Knie), Tijani (Schulter), Van der Brempt (Oberschenkel)

Fraglich: Ulmer, Gourna-Douath (beide muskuläre Probleme im Oberschenkel)

FK Austria Wien – SK Austria Klagenfurt (Wien, Generali-Arena, 14.30 Uhr, SR Ebner). Bisherige Saisonergebnisse: 3:3 (a), 3:1 (h)

Wien: Früchtl – Handl, Martins, Mühl – Ranftl, Braunöder, Holland, Fischer, Polster – Gruber, Dovedan

Es fehlen: Tabakovic, Fitz (beide gesperrt), Leidner (Bänderriss im Knöchel), Galvao (Muskelfaserriss im Wade), Teigl (Rücken), El Sheiwi, Huskovic, Wustinger (alle rekonvaleszent), Raguz (Reha)

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, Wimmer – Wernitznig, Demaku, Irving, Benatelli, Moreira – Soto, Binder

Es fehlen: Cvetko (gesperrt), Straudi (Muskelverletzung)

LASK – Rapid Wien (Linz, Raiffeisen Arena, 14.30 Uhr, SR Kijas). Bisherige Saisonergebnisse: 2:1 (h), 0:1 (a)

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Jovicic, Michorl – Usor, Horvath, Nakamura – Mustapha

Es fehlen: Goiginger (Knöchel), Wiesinger (angeschlagen), Letard, Anselm, Boller (alle rekonvaleszent)

Rapid: Hedl – Koscelnik, Moormann, Sollbauer, Auer – Kerschbaum, Pejic – Strunz, Greil, Grüll – Zimmermann

Es fehlen: Burgstaller, Kasius, Schick (alle gesperrt), Querfeld, Hofmann, Dibon, Gartler (alle verletzt bzw. rekonvaleszent)