So soll die AR/VR Brille von Apple laut früheren Leaks aussehen.

Grafik: Apple

Auch wenn künstliche Intelligenz derzeit das Thema schlechthin in der Tech-Branche sein mag, bei Apple hofft man heuer noch mit etwas ganz anderem reüssieren zu können: Die erste AR/VR-Brille des Unternehmens soll nach Jahren der Gerüchte und zahlreichen Verzögerungen im Juni erstmals öffentlich präsentiert werden.

Aufbau

Um das Gewicht der Brille möglichst gering zu halten, soll sie über ein externes Akkupack mit Strom versorgt werden, das man also ebenfalls mit sich herumtragen muss. So weit war das schon seit einigen Monaten bekannt, Apple-Experte Mark Gurman kann nun aber mit neuen Details aufwarten.

So kommt für die Ladeverbindung ein neuer, proprietärer Anschluss an der Brille zum Einsatz. Dieser soll magnetisch sein – wohl um das Einstecken während des Tragens zu erleichtern –, aber trotzdem eine stabile Verbindung bieten. Erst durch eine Drehbewegung rastet das Kabel schlussendlich ein. Parallel dazu soll die Brille auch einen USB-C-Anschluss aufweisen, dieser ist aber vor allem für den Datentransfer gedacht.

Zwei Stunden Akkulaufzeit

Vom Aussehen her soll das Akkupack an das aktuelle MagSafe Battery Pack erinnern. Mit einer vollen Ladung soll sich die Brille rund zwei Stunden lang bedienen lassen. Wer danach noch keine Kopfschmerzen hat, kann rasch auf einen Ersatzakku wechseln. Aufgeladen wird dieses Akkupack selbst dann übrigens über einen USB-C-Anschluss.

Keine "Killer-App"

Der aktuelle Newsletter von Gurman verdeutlicht allerdings auch – erneut –, dass der Launch der AR/VR-Brille nicht ganz so perfekt läuft, wie man es sonst von großen Produktvorstellungen des Unternehmens kennt. Nachdem in den vergangenen Monaten davon zu hören war, dass ein Teil der damit betrauten Entwickler den Marktstart lieber noch einmal verschoben hätte, berichtet Gurman, dass Apple bisher keine echte "Killer-App" für sein Headset gefunden hat.

Angesichts dessen will man eine andere Strategie probieren: Apple will einfach alles, was nur irgendwie geht, für die Brille anbieten – in der Hoffnung, dass die Käufer dabei etwas finden, was ihnen gefällt, und sich dieses als zentrale Funktion herausstellt. Neben Gaming soll es auch Fitnessdienste oder Lese-Apps für das AR/VR-Headset geben. Generell sollen so gut wie alle von Apples bestehenden iPad-Apps auch auf der neuen Plattform laufen. Aber auch eine Wellness-App für Dinge wie Meditation soll in Entwicklung sein.

Erfolge

Eine Strategie, die etwas chaotisch wirken mag, die in der Vergangenheit aber bereits einmal aufgegangen ist. So wurde die erste Apple Watch auch noch mit einer Fülle unterschiedlicher Einsatzszenarien präsentiert, bevor sich schließlich Fitness und Gesundheit als Kernanwendungen etablieren sollten.

Ausstattung

Die AR/VR-Brille von Apple soll bedingungslos auf hohe Qualität ausgerichtet sein und einen entsprechenden Preis aufweisen. Von rund 3.000 US-Dollar war zuletzt die Rede. Dafür soll es zwei 4K-Displays geben – also eines pro Auge – sowie zahlreiche Sensoren und Kameras, die das Umfeld erfassen. Ein aktueller M2-Chip von Apple selbst soll für die nötige Performance sorgen.

Die Vorstellung der Brille, die laut einer aktuellen Markenregistrierung unter dem Namen "Apple Reality Pro" firmieren könnte, wird für den 5. Juni erwartet. An diesem Tag startet Apples jährliche Worldwide Developers Conference (WWDC) im kalifornischen Cupertino, die zugehörige Keynote wird es als Livestream geben. (apo, 24.4.2023)