Neue Klimaklebe-Proteste in Berlin sorgten für viel Ärger – und Stau.

Foto: IMAGO/photothek

Natürlich hat’s genervt. In ganz Berlin standen am Montag wieder Autofahrer und Autofahrerinnen im Stau. Abgesehen vom üblichen Wahnsinn hatte für diesen die Letzte Generation gesorgt. Man klebte überall in der Stadt.

Super Sache, freuen sich Aktivistinnen und Aktivisten. Andere sehen es weniger rosig. Man traut sich im Moment kaum noch eine Bahnreise zu planen in Deutschland, weil das Personal wieder streiken könnte. Aber dieses kündigt die Arbeitsniederlegung wenigstens präzise an.

Die Klimakleber und Klimakleberinnen tauchen guerillaartig aus dem Nichts auf, ohne dass man sich darauf einstellen kann. Klar, nur so erzielt eine kleine Gruppe große Wirkung. Die allerdings geht immer mehr in eine Richtung, die auch Vertretern der Klimabewegung nicht recht sein kann. Selbst die Grünen rollen mittlerweile genervt mit den Augen.

Ein wichtiges Anliegen kommt wegen problematischer Methoden immer mehr in Verruf. Klimaschutz assoziieren viele nur noch mit den "Störenfrieden", die den ohnehin oft mühsamen Alltag noch mehr erschweren.

Wenn die Klimakleberschaft tatsächlich die Politik aufrütteln will, dann könnte sie einfach mal umdenken. Man klebt sicher auch vor dem Berliner Kanzleramt gut. Und noch viel besser vor der FDP-Zentrale. Das jedoch, was derzeit abläuft, ist kontraproduktiv. Es schreckt die Menschen ab und hilft dem Klimaschutz nicht. (Birgit Baumann, 24.4.2023)