Jugendliche mit psychischen Problemen finden in Österreich nicht ausreichend Hilfe, sagen Aktivistinnen.

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Mit Aktionen in den sozialen Medien weisen psychisch erkrankte Jugendliche auf Missstände im Gesundheitswesen hin, die ihre Behandlung und Betreuung erschweren. Auf Instagram fordert die Gruppe #changefortheyouth mit 3.487 Followern Veränderungen wegen "großer Defizite im mentalen Gesundheitssystem in Österreich".

So sei eine Freundin mit Problemen zweimal von psychiatrischen Kliniken abgelehnt worden und habe dann einen Suizidversuch begangen, schildert Jana, die sich an der Initiative beteiligt. In den Kliniken würden betroffenen Jugendliche wiederum oftmals "nur Medikamente, keine zwischenmenschliche Therapie" erhalten.

Mehr Psychotherapie auf Kassenkosten

"Durch die Pandemie geht es vielen Leuten schlecht. Wir wollen die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass es mehr Psychotherapie auf Kasse und mehr Schulpsychologinnen braucht. Auch die monatelangen Wartezeiten auf einen Platz in einer Klinik müsse ein Ende haben", sagt Jana. Laut der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie existieren in den Psychiatrien bundesweit nur halb so viel Plätze, wie gebraucht würden.

Die Aktivistinnen und Aktivisten wollen zeitnah eine weitere Demonstration organisieren. Ihre erste Kundgebung fand am 17. April in Wien statt. (Irene Brickner, 28.42023)