BBC-Verwaltungsratschef Richard Sharp ist am Freitag zurückgetreten, er wolle damit "Schaden für den britischen TV- und Radiosender verhindern".

Foto: Reuters, HENRY NICHOLLS

London – Wegen Ermittlungen zu seiner Rolle bei der Vergabe eines Kredits an den ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson ist der Verwaltungsratschef der BBC, Richard Sharp, am Freitag zurückgetreten. Er wolle mit diesem Schritt Schaden für den britischen TV- und Radiosender verhindern, sagte Sharp.

Die britische Aufsichtsbehörde für die Berufung von Personen in öffentliche Ämter wirft Sharp vor, er habe vor seiner Ernennung zum Verwaltungsratschef der öffentlich-rechtlichen Anstalt mögliche Interessenskonflikte nicht offengelegt, die durch die Vermittlung eines umgerechnet gut 900.000 Euro schweren Kredits für Johnson entstanden seien.

Sharp hatte zuvor betont, in die Abwicklung des Geschäfts nicht eingebunden gewesen zu sein. Er habe lediglich den Kreditgeber, den kanadischen Geschäftsmann Sam Blyth, einem Regierungsbeamten vorgestellt. Blyth sei ein alter Freund und außerdem ein entfernter Verwandter Johnsons. (Reuters, 28.4.2023)