Der AMG EQS 450 ist per se schon ein eher teures Auto, wer die volle Motorleistung abrufen will, muss aber zumindest in den USA extra Geld ausgeben.

Foto: Mercedes

Der aus Konsumentensicht beunruhigende Trend zur Monetarisierung einzelner Auto-Features hält weiter an. Im vergangenen Jahr machte Mercedes bereits einmal Schlagzeilen, als man in den USA ein "Acceleration Increase"- Abonnement ankündigte. Wer schneller beschleunigen wollte, sollte jährlich 1.200 Dollar überweisen.

Der Name des Services, ist allerdings schwer anders zu bezeichnen, als "irreführend". Denn die Entrichtung der Gebühr führt nicht um Einbau eines anderen Motors oder neuer Komponenten, sondern hebt lediglich eine künstliche, softwareseitige Begrenzung der Motorleistung auf. Anders gesagt, kann man erst dann voll nutzen, was ohnehin schon im Fahrzeug steckt.

Billigeres Abo und Einmalzahlung

Nun hat der Hersteller eine Überarbeitung seines Preismodells angekündigt. Besitzerinnen und Besitzer des AWS EQE 350 oder dessen SUV-Variante müssen nun "nur" noch 60 Dollar monatlich aufbringen oder 600 Dollar für das Jahresabo. Wer den EQS 450 oder dessen SUV-Modell sein Eigen nennt, muss 50 Prozent mehr zahlen – also 90 Dollar monatlich oder 900 Dollar jährlich.

Zudem hat Mercedes nun auch die Option einer Einmalzahlung eingeführt, die etwas mehr kostet als drei Jahresabos. Für die EQE-Modelle will man 1.950 Dollar, um die eigentliche Motorleistung bis zum Lebensende des Fahrzeugs zugänglich zu machen. Für die EQS-Reihe sind es 2.950 Dollar.

Auch Tesla, BMW und Co. dabei

Die Freischaltung steigert die Motorleistung von maximal 215 auf 260 kW (EQE) bzw. von 265 auf 330 kW. Damit beschleunigen die Fahrzeuge um bis zu eine Sekunde schneller von 0 auf 100 km/h.

Auch andere Fahrzeughersteller haben bereits Basisfunktionen hinter Bezahlschranken gestellt. Polestar verkauft für knapp 1.200 Dollar Einmalzahlung ebenfalls einen Zugang zur vollen Motorleistung. Tesla hat bei manchen älteren Model S-Modellen wiederum die volle Akkukapazität erst gegen Geld freigegeben. Und bei BMW muss man mitunter ein Abo abschließen oder Einmalzahlung leisten, um die Sitzheizung aktivieren zu können. (gpi, 29.4.23)