Die Idee ist nicht neu: Schon oft forderten Politikerinnen und Politiker, Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen aufzuhalten und dort Asylverfahren durchzuführen. Dies will nun auch Nancy Faeser (SPD), Deutschlands Innenministerin.

Foto: IMAGO/snapshot-photography/F.Boillot

Berlin – Deutschland will sich nach Angaben von Innenministerin Nancy Faeser für Asylverfahren an den EU-Außengrenzen einsetzen. Darauf habe sich die Ampel-Koalition geeinigt, sagte die SPD-Politikerin am Sonntag der ARD. "Es geht darum, dass Grenzverfahren, an den Grenzen schon Asylverfahren stattfinden können", sagte Faeser.

Bearbeitungszeit von maximal zwölf Wochen

"Das heißt, dass bereits dort die Registrierung und Erfassung und Identifizierung der Geflüchteten stattfinden wird." Im Gespräch sei eine Bearbeitungszeit der Asylanträge von maximal zwölf Wochen.

Die Bundesinnenministerin sieht die Chance, dass Europa gemeinsam bei der Asylpolitik vorankommt. "Wir sehen jetzt ein historisches Momentum, dass wir mit anderen europäischen Staaten es schaffen können, ein gemeinsames Asylsystem auf den Weg zu bringen, wo an den Grenzen die Asylverfahren stattfinden", sagte Faeser. Deutschland arbeite dabei mit Frankreich, Italien, Spanien, Schweden und Belgien zusammen. (APA, 30.4.2023)