Die Spieler und Betreuer von Sturm Graz haben am Montag ihren Fußball-Cup-Sieg mit ihren Fans in der Grazer Innenstadt triumphal gefeiert. Tausende Menschen waren am Nachmittag ins Zentrum der steirischen Landeshauptstadt geströmt. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer, die am Sonntagabend durch einen 2:0-Sieg gegen Rapid im Finale von Klagenfurt zum sechsten Mal den ÖFB-Pokal erobert hatte, präsentierte die Trophäe auf einer Bühne am proppevollen Hauptplatz.

Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

Kurz vor 17.00 Uhr war der frischgebackene Cupsieger in einem Cabrio-Bus eingetroffen. Im Rathaus trugen sich die Kicker und Club-Vertreter zunächst in das Goldene Buch der Stadt ein, bevor sie – sichtlich von den nächtlichen Strapazen gezeichnet – mit den rund 20.000 Fans feierten. Routinier Jakob Jantscher präsentierte sich dabei als Einheizer und sang mit dem Publikum. Zuvor hatte bereits die Band Alle Achtung für musikalischen Support gesorgt.

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"Wir haben drei Jahre gearbeitet für solche Momente, dass wir den Titel hier mit euch feiern", erklärte Ilzer, der seit 2020 bei Sturm am Ruder ist. Zu seiner Mannschaft meinte er mit Blick auf die Meisterschaft und Rang zwei in der Tabelle, drei Zähler hinter Meister Salzburg: "Jetzt beginnt es erst. Wir können feiern, aber am Mittwoch wird wieder trainiert. Gemma!"

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Sturm-Kapitän Stefan Hierländer, der je zwei Mal den Pokal mit Salzburg und Sturm gewonnen hat, sprach von seinem schönsten Cup-Titel. "Dieser ist der emotionsreichste, aufgrund des schweren Weges bis ins Finale und der Stimmung gestern im Stadion."

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Sturm hatte nach dem Sieg in Klagenfurt die Nacht zum Tag gemacht, war in den Morgenstunden gegen 2.30 Uhr in Graz eingetroffen. Sportdirektor Andreas Schicker zeigte sich in guter Feier-Kondition: "Bei solche Sachen habe ich schon Kraft. Ich bin ein Obersteirer und brauche nicht so viel Schlaf. Wir haben richtig Energie und wir müssen den Titel so feiern wie noch nie", erklärte der 36-Jährige, für den es zusammen mit Ilzer der erste Titel mit Sturm als sportlich Verantwortlicher war.

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Sturm-Präsident Christian Jauk sprach von einem netten Empfang im Rathaus durch Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). "Es war sehr herzlich. Dann hat die Mannschaft begonnen, bei der Rede der Frau Bürgermeisterin zu rufen: 'Ein neues Stadion!'", erzählte Jauk und forderte: "Wir haben ein Recht darauf in dieser Stadt als Spitzenverein dieses Landes, eine eigene Heimat zu haben."

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Ex-Sturm-Goalgetter Mario Haas gab sich ebenfalls ein Stelldichein. Der 48-Jährige hat im Laufe seiner Karriere einige solcher Feiern mitmachen dürfen, sprach daher aus Erfahrung: "Die Burschen haben es sicher richtig genossen, hierher zu fahren." Die Grazer Sturm-Familie feierte derweil am Tag der Arbeit auch ihren 114. Vereinsgeburtstag. Zudem gedachten sie ihrem vor genau einem Jahr verstorbenen Jahrhunderttrainer Ivica Osim. Ilzer sprach von einem "berührenden Moment". (APA; 1.5.2023)

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