Mit dem Hochner-Preis ausgezeichnet: Claudia Dannhauser (links) und Gaby Konrad.

Foto: ORF/Günther Pichlkostner/Thomas Ramstorfer

Wien – Der diesjährige Robert-Hochner-Preis geht an die beiden "Zeit im Bild"-Journalistinnen Claudia Dannhauser und Gaby Konrad. Sie erhalten die Auszeichnung insbesondere für "ihre kontinuierliche und für breites Publikum verständliche Berichterstattung" über den ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Der mit 7.500 Euro dotierte Preis wird ihnen am 25. Mai durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen überreicht.

In den vergangenen Monaten habe sich die Vertrauenskrise der Politik zu einer Vertrauenskrise der heimischen Medien ausgeweitet, verwies man auf die zuletzt öffentlich gewordenen Verbindungen zwischen Politik und den Chefetagen mancher Medien. Nicht zuletzt deshalb stehe die Arbeit der ORF-Journalistinnen Dannhauser und Konrad stellvertretend auch für all jene, "die trotz dieser Zustände in Führungsetagen – und trotz begreiflicher Skepsis beim Publikum – unermüdlich um Glaubwürdigkeit kämpfen".

"Hohes Engagement und Sachkenntnis"

Dannhauser und Konrad hätten zudem "hohes Engagement und Sachkenntnis beweisen", was bei ressourcenintensiver Arbeit wie jener im U-Ausschuss besonders hervorzuheben sei. "In zusammengesparten Redaktionen bedarf es besonderer Beharrlichkeit, um politische Prozesse über längere Zeit vertieft zu verfolgen", so die Jury des Hochner-Preises. Letztlich hätten sie damit den Wert der Parlamentsberichterstattung insgesamt gestärkt. "Dannhauser und Konrad gelang es, präzise zu berichten; Einordnung zu geben, ohne zu belehren. Unter dem Motto: Alle Inhalte sind dem Publikum zumutbar."

Der Robert-Hochner-Preis wird heuer zum 19. Mal vergeben. Benannt nach dem jahrelangen ORF-Anchorman, wird die Auszeichnung für politische Berichterstattung in Radio und Fernsehen verliehen. Der Jury gehörten heuer Ingrid Brodnig, Antonia Gössinger, Fritz Hausjell, Andreas Pfeifer, Clarissa Stadler, Michael Strugl, Barbara Teiber, Martin Thür und Paul Vecsei an. Auslober ist die Journalistengewerkschaft, Sponsor des Preises ist der Verbund. (APA, 2.5.2023)