Einparken will gelernt sein. Vor allem auf engen Parkplätzen und Straßen ist das Paralleleinparken Millimeterarbeit, den richtigen Zeitpunkt und Winkel zum Einschlagen findet man oft erst nach mehreren Versuchen. Schließlich ist die Drehung der Vorderreifen beschränkt, die hinteren sind gleich ganz starr.

Nicht so bei einem Prototyp, den Hyundai Mobis kürzlich vorgestellt hat. Die Zuliefersparte des südkoreanischen Autokonzerns präsentierte in einem Video einen modifizierten Hyundai Ioniq 5, der mit dem "E-Corner-System" ausgerüstet ist. Dieses ermöglicht es, alle vier Räder um 90 Grad zu drehen.

HYUNDAI MOBIS I 현대모비스

Diagonales Fahren

Durch diesen "Krabbenmodus" lässt sich das Auto auch seitwärts bewegen, was Paralleleinparken auf engstem Raum ohne Herummanövrieren möglichen soll. In dem Video zeigt das Team, wie ein Hyundai Ioniq 5 direkt neben einer Parklücke hält, alle vier Räder sich in Richtung der Parklücke drehen und das Auto dann einfach hineinfährt, ohne vorher hin- und her zu manövrieren.

Auch ein Wenden auf der Stelle soll möglich sein. Dabei dreht sich das Heck des Fahrzeuges nach außen, während die Vorderseite an Ort und Stelle bleibt. Das könnte in Zukunft das auch das Wenden in engen Sackgassen vereinfachen.

Hyundai Mobis zeigt in dem Video außerdem, wie sich der Prototyp diagonal fortbewegen kann. Dabei werden alle vier Räder um 45 Grad in dieselbe Richtung gedreht, um so Hindernissen oder anderen Fahrzeugen auf der Straße ausweichen zu können.

Kein Startdatum

Möglich sind die frei beweglichen Räder durch den direkten Einbau von Elektromotoren in die Räder, wie es auch bei E-Bikes oder E-Scootern der Fall ist.

Bisher handelt es sich nur um einen Prototyp, der in und um das Testgelände in Seosan-si getestet wurde. Wann die Technologie auf den Markt kommt, hat Hyundai Mobis noch nicht bekanntgegeben. (red, 3.5.2023)