Teheran hatte im Juni des Vorjahres im Zuge des Konflikts um das iranische Atomprogramm den Abbau veranlasst.

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Wien/Teheran – Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat mit dem Wiederaufbau ihrer Überwachungskameras im Iran begonnen. "Die Arbeit ist im Gange", teilte IAEA-Sprecher Fredrik Dahl der Deutschen Presse-Agentur in Wien mit. Weitere Details nannte er am Mittwoch nicht. Im Zuge des Konflikts um das iranische Atomprogramm hatte Teheran im Juni des Vorjahres den Abbau von Teilen der Geräte veranlasst, mit denen Atomanlagen laufend kontrolliert werden.

Im vergangenen März konnte IAEA-Chef Rafael Grossi in Teheran Zugeständnisse für die Überwachung des Nuklearprogramms aushandeln. Laut Diplomaten will der Iran mit dem Aufbau der Geräte wohl für positive Stimmung vor dem nächsten IAEA-Gouverneursrat Anfang Juni sorgen.

Kein Datenzugriff

Die Kameras geben der IAEA jedoch nicht automatisch einen besseren Einblick. Denn vor dem Abbau wurden zwar Aufzeichnungen aufgenommen, doch die internationalen Atominspektoren hatten keinen Zugriff auf die Daten. Den wollte Teheran erst dann gewähren, wenn der Streit um den Atompakt von 2015 beigelegt ist. Bisher gab es aus der Islamischen Republik noch keine Anzeichen dafür, dass an diesem bisherigen Modus etwas geändert wird.

Die USA waren 2018 aus dem Atomabkommen ausgestiegen, das starke Beschränkungen des iranischen Atomprogramms und die Aufhebung westlicher Sanktionen vorsah, um den Bau von Atomwaffen im Iran zu verhindern. Der Iran hat nach dem Schritt des damaligen US-Präsidenten Donald Trump seine Verpflichtungen nach und nach gebrochen. Das Land begann unter anderem mit der Produktion von fast waffenfähigem Uran und schränkte die IAEA-Inspektionen ein. Die Verhandlungen zur Rettung des Atompakts liegen seit Monaten auf Eis. (APA, 3.5.2023)