Seit einiger Zeit ist Microsofts neuer KI-Chatbot bereits in der Testphase. Dort fiel er vor allem zu Beginn mit oft recht unhöflichem Verhalten und Gesprächsabbrüchen auf. Zu diesem Probelauf hatte allerdings nur ein begrenzter Kreis an Nutzern Zugang.

Dennoch, so Microsoft, gibt es bereits 200 Millionen Chat-Sessions, in denen schon über 200 Millionen Bilder mit Bings Image Creator erstellt wurden. Insgesamt. Mittlerweile verzeichnet Bing über 100 Millionen User pro Tag.

Nun erklärt man den Chatbot, der ein angepasstes Modell von GPT 4.0 von OpenAI verwendet, als reif für die Allgemeinheit. Dementsprechend hat man den Startschuss für einen offenen Test gegeben, in dem jeder den Bot nutzen kann. Zudem kündigte man eine Öffnung der Bing-AI-Plattform für Apps und Dienste von Drittanbietern an.

Bing spielt Filme und reserviert in Restaurants

Als neues Feature halten "Actions" Einzug in Bing und Microsofts eigenen Edge-Browser. Damit wird es möglich, der KI Aufgaben abseits des Such- und Chatdialogs zu erteilen, was wiederum für mehr Komfort sorgen soll. Als Beispiele für die neuen Möglichkeiten nennt Microsoft das Abspielen eines Filmes, ohne dass man vorher selbst nachschauen muss, auf welcher Plattform dieser Verfügbar ist. Ebenso soll Bing in der Lage sein, Restaurants zu empfehlen und auch gleich über Dienste wie OpenTable im gewünschten Zeitrahmen einen Platz zu reservieren.

Die Chat History ermöglicht es, vergangene Gespräche fortzuführen.
Foto: Microsoft

Auf vielfachen Wunsch führt man außerdem auch einen Chatverlauf ein. Damit kann man vergangene Konversationen bzw. Themen nachschlagen und gegebenenfalls das Gespräch fortsetzen. Zudem integriert man Exportfunktionen, um Konversationen auf sozialen Netzwerken oder auf anderen Wegen mit anderen zu teilen.

Bing-Seitenleiste

Man verspricht außerdem mehr visuelle Elemente für die Antworten des Chatbots. Dieser soll nun auch Diagramme und passende Grafiken miteinbeziehen. Dazu sollen auch Textinhalte übersichtlicher formatiert werden, um schneller die relevantesten Informationen finden zu können.

Öffnet man einen von Bing gelieferten Link, so bleibt der Chatbot in einer Seitenleiste geöffnet.
Foto: Microsoft

Im Edge-Browser wird der KI-Assistent in einer Seitenleiste geöffnet bleiben, wenn man einem Link in einer Antwort folgt. Das soll die Arbeit mit der KI erleichtern, da man für weiterführende Fragen nicht mehr in einen eigenen Browser-Tab wechseln muss.

Bildgenerator lernte neue Sprachen

Der Bing Image Creator arbeitet nun in zwei Modi, Balance und Precision. Ersterer liefert kreativere Ergebnisse, Letzterer versucht, sich strenger an die eingegebene Bildbeschreibung zu halten. Der Bildgenerator hat außerdem dazugelernt und funktioniert nun in allen über 100 Sprachen, die Bing unterstützt.

Zu guter Letzt erhält auch noch der Bing-Schreibassistent ein Upgrade. Er kann nun auch Nachrichtenentwürfe auf Basis einer gewünschten Tonalität wie etwa "professionell", "informell" oder "lustig" anpassen. (gpi, 4.5.23)