Sitzen künftig alle an "Hochschulen" – inklusive Promotionsrecht der Institution?

Foto: Roland Schuller

Die heimischen Fachhochschulen werden demnächst 30 und haben beschlossen, dass das eine gute Gelegenheit für eine Umbenennung ist. "Fach" soll fallen, nur Hochschule soll bleiben. Die Österreicher folgen damit dem deutschen Vorbild HAW – Hochschule für angewandte Wissenschaft. Lediglich ein hipperes Outfit, nur ein Modestatement? Oder ist das der Beginn einer Emanzipation der kleinen Schwester der Universitäten mit ihren knapp 70.000 Studierenden und engen lokalen wirtschaftlichen Forschungseinbettung in der heimischen Hochschullandschaft?

Es hängt an mehr Geld und Fachpersonal

Die Entscheidung wird – wie so oft – das Geld treffen. Denn Deutschland hat mittlerweile in fast allen Ländern ein eigenständiges Promotionsrecht zugelassen und damit sowohl der Forschung als auch der Qualität der Lehre eine Aufwertung verpasst. In Bayern sprudeln beispielsweise auch hunderte Millionen aus den Hight-Tech-Milliarden für wissenschaftliches Personal, Strukturen werden somit fix etabliert.

In Österreich rennen die 21 Anbieter regelmäßig gegen die Türen des Bildungsministeriums mit ihrer Forderung nach kontinuierlicher Forschungsfinanzierung und werden immer an die Fördertöpfe des Wirtschaftministers als Projektfinanzierung verwiesen. Da muss sich etwas bewegen, sonst bleibt der neue Name nur ein neues Kleid. (Karin Bauer, 8.5.2023)